Ein Amateurbergsteiger auf Everest-Expedition – Teil 6 | BERGSTEIGER Magazin
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Ein Amateurbergsteiger auf Everest-Expedition – Teil 6

Der Belgier Damien Francois träumt vom Everst – und zwar schon ziemlich lange. Im Frühjahr 2018 unternimmt er seinen vierten Versuch, er will endlich das Dach der Welt erklimmen. Den Verlauf der Expedition schildert er im Bergsteiger-Blog.
Teil 6: Lobuche – letzter Tag des Anreise-Treks
 
© Damien Francois
Diese Nacht wird im Damien Francois bereits im EBC schlafen.

3. April, Lobuche (Italian Pyramid)

Nach einer Nacht in Devuche (Deboche) und zwei in Dingboche sind wir jetzt in Lobuche angekommen. Wir übernachten in der »Italian Pyramid«, einer ehemaligen Forschungseinrichtung, die jetzt nur noch als Lodge fungiert. Wir befinden uns auf 5000 Meter. Morgen geht es über Gorak Shep, wo wir Mittag essen wollen, zum Everest Base Camp!
 
Dieses Jahr verstärkt sich eine Tendenz, die in den letzten zehn Jahren in der Expeditionswelt in Nepal zu beobachten ist: Zunehmend sind es lokale Expeditionsanbieter, die die meisten Kunden an den Everest und andere große Berge bringen. Der bekannte UK-Anbieter Jagged Globe zum Beispiel hat dieses Jahr nur vier Kunden – es waren früher auch schon mal 12 oder 15! Auch Russel Brices Himalayan Experience, wohl der bekannteste, weil am meisten mediatisierte Expeditionsanbieter (Discovery-Everest-Expeditionen), soll nur wenige Kunden haben. Diese Entwicklung ist jedoch sehr komplex und sprengt den Rahmen dieses Blogs.


Erster Blick auf den Everest
 
Ich schlafe wie ein Bär und das ist sehr gut. Ekdom ramro! Denn guter Schlaf bedeutet eine bessere Akklimatisierung und mehr Kraft zum Trekken und später auch zum Klettern. Überhaupt ist Schlaf sehr wichtig, nicht nur damit sich der Körper besser von den Strapazen erholt (ob zu Hause nach dem Training oder hier während der Expedition), sondern damit der Geist mehr aushält. Es ist kein Witz: Wenn man mich fragt, wie ich für den Everest trainiere, sage ich gleich immer, dass ich mir ein Beispiel an meinem Yeti (mero biralo – meine Katze) nehme und so viel wie möglich schlafe! Wir können viel von den nicht-menschlichen Tieren und insbesondere von Katzen lernen!
 
PS: Nachtrag zum letzten PS: Mea culpa – in Namche war es nicht ein Kühlschrank, der 140 Kilogramm wog und von einem 48-Kilogramm-Träger ins Dorf getragen wurden, sondern ein Backofen.
 
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Damien Francois
Fotos: 
Damien Francois