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Aber bitte mit Siegel: Prozesse zur Zertifizierung

Gerade im Outdoor-Segment wimmelt es nur so von den unterschiedlichsten Siegeln. Aber wie zertifiziert man ein Produkt eigentlich als nachhaltig?
Veröffentlicht am
Juni 29, 2025
Sympatex-Laminate sind schadstofffrei.

Unbedenklich für Mensch und Umwelt: Sympatex-Laminate sind schadstofffrei.

Foto von  SYMPATEX

Unbedenklich für Mensch und Umwelt: Sympatex-Laminate sind schadstofffrei.

Grüner Knopf, Green Shape, Fair Wear oder Fairtrade Cotton sind nur ein paar der Namen im Labeldschungel, der Endverbrauchern helfen soll, nachhaltigere Kleidungsstücke auszuwählen.

Aber wie entscheiden sich Firmen eigentlich für ein Siegel? Und wie funktioniert die Zertifizierung? »Im Outdoor-Bereich, in dem vor allem in der Vergangenheit mit teils sehr gefährlichen Chemikalien gearbeitet wurde, sind Zertifizierungen zur Schadstofffreiheit eine häufige Wahl«, sagt Elisabeth Finger, CSR-Managerin bei Sympatex.

Der Membran-Hersteller lässt seine Produkte daher Oeko-Tex Standard 100 und Bluesign® zertifizieren. Wichtig zu wissen ist, dass nicht alle Standards denselben Fokus haben. Beispielsweise bescheinigt der Oeko-Tex® Standard 100 die Schadstofffreiheit des Endproduktes, betrachtet also den Output, während Bluesign® sich auf das Chemikalien-Management in der Produktion konzentriert, sich also den Input anschaut.

»Manche Standards betrachten einen bestimmten Prozessschritt, wie den Baumwollanbau für Bio-Baumwolle, andere Zertifikate wie GOTS schauen sich die komplette Wertschöpfungskette an«, ergänzt Elisabeth Finger.

 

Nachhaltigkeitsmanagerin Elisabeth Finger beschäftigt sich auch mit Siegeln.
Foto von SYMPATEX

»Für die Marke Sympatex und unsere Kunden spielt Schadstofffreiheit eine große Rolle!« so Elisabeth Finger, CSR-Managerin bei Sympatex

Mitunter haben die Lieferanten selbst schon Zertifikate. »Wenn Materialien bereits mit einem Chemikalien-Standard kommen, macht die verarbeitende Firma vielleicht nur noch den Sozial-Standard«, so Elisabeth Finger. »Fordern die Marken unterschiedliche Standards in ähnlichen Bereichen kann es für Lieferanten kompliziert und teuer werden, alles abzudecken.«

Hat sich eine Marke für ein Siegel entschieden, prüft sie oft selbst, ob die betroffenen Stellen etwa Rohstoffe oder Produktionsprozesse den Anforderungen entsprechen und bessert gleich nach – oder während der dann folgenden sogenannten »Compliance-Audits« durch anerkannte Zertifizierungsstellen.

Wurde das Siegel nach gründlicher Prüfung vergeben, sind im Anschluss regelmäßige Kontrollen und Verbesserungen nötig, um die Standards zu erhalten und das Zertifikat bei der nächsten Prüfung nicht wieder zu verlieren.

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