BERGSTEIGER Beilage 07/15 - page 11

BERGSTEIGERextra
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KOMPAKT
NiederösterreichischeLandes-
ausstellung2015: »ÖTSCHER:
REICH–DieAlpenundwir«
Öffnungszeiten:
25.April bis
1.November 2015, täglich 9–18Uhr,
Führungen täglich um10–14Uhr
Anreise:
Mit demAuto am besten
über dieWestautobahn (A1) bis zur
Ausfahrt Ybbs oder St. Pölten.
Mit der Bahn: Von St. Pölten (Westbahn)
mit der Mariazellerbahn nach Franken-
fels-Laubenbachmühle oderWiener-
bruck.Von dort per Shuttlebus
Information:
Tel.0043/741652191,
Karte:
Kompass-Karte 1:25000,
Blatt 22 »Mariazell,Ötscher, Erlauftal«,
Buch:
Werner Bätzing, Hannes Hoffert-
Hösl »Der Ötscher –Wanderungen
in den niederösterreichischen Kalkalpen«,
Rotpunktverlag, 2015
M
it 1893Metern ist derÖtscher
zwar nicht der höchste Berg
Niederösterreichs, aber mit
Sicherheit der markanteste
Gipfel des östlichen Alpenbogens vor
Wien. In diesem Jahr lädt die Region
rundumdasMassivzueiner faszinieren-
denReise durchGeschichte, Kultur und
Alltagsleben indenAlpenein.Denndas
neueNaturparkzentrumÖtscher-Basis in
Wienerbruck ist zusammenmit denOr-
ten Frankenfels-Laubenbachmühle und
Neubruck Schauplatz der Niederöster-
reichischen Landesaustellung. Mit dem
Titel »ÖTSCHER:REICH« steht die Aus-
stellungabernicht allein fürdieRegion,
sondern für den gesamten Alpenraum,
wie der Geschäftsführer der Landesaus-
stellung, Kurt Farasin, betont. »Es ist ein
Austausch jener Visionen, die sich aus
derGeschichteundKultur desMostvier-
telsentwickelnund jener,diedengesam-
tenAlpenraum soeinmaligmachen.«
Über dieHimmelstreppe zumÖtscher
Empfangenwerden die Besucher dabei
im neuen Betriebszentrum der Maria-
zellerbahn in Frankenfels-Laubenbach-
mühle. Dort tauchen sie ein in die tra-
ditionelle Lebenswelt der Menschen in
den Alpen. Schlendert man durch die
hellen Räume, erfährt man spannende
Geschichten von sparsamen Bauern,
mutigen Holzknechten oder sehnsüch-
tigen Sommerfrischlern. Zugleich ist
das Ausstellungszentrum aber auch ein
Aufbruchsort. »WirwollendieBesucher
aus der Vitrinen-Landschaft hinaus in
die Landschaft entführen“, sagt Farasin.
»AlleGeschichten indenAusstellungen
haben eine Botschaft: Schnürt dieWan-
derschuhe!«
Ein sagenumwobener Berg
Folgerichtig dient die Ötscher-Basis als
Ausgangspunkt für zahlreicheWande-
rungen imNaturpark.ÜberdieHimmels-
treppe, wie die Mariazellerbahn auch
genanntwird, gelangtmanbequemund
umweltfreundlich zum Eingang der Öt-
schergräben, dem »Grand Canyon Ös-
terreichs«. 2011 wurden sie vomOeAV
zur schönsten Wanderung des Landes
gewählt. Mit dem Pielachtaler Rund-
wanderweg und dem Ötscherrundweg
führen außerdem zwei herrliche Rund-
touren durch einen der letzten echten
UrwälderderAlpen. FürRast- undÜber-
nachtungsmöglichkeiten sorgt das neu
eröffnete Schutzhaus Vorderötscher.
Vondort ist auchderGipfel desÖtschers
ingut eineinhalbStunden zu erreichen.
DerNamensgeberderLandesausstellung
birgt eine mystische Vergangenheit.
Zahlreiche Geschichten und Sagen ent-
standen rund um den dominierenden
Berg. Lange wurden sie nur mündlich
von Generation zu Generation weiter-
gegeben, erst spät aufgeschrieben und
oft dem jeweiligen Zeitgeist angepasst.
HeutesindsieeinwertvollesZeugnisder
GeschichtedieserRegion.
Eine der Sagen handelt vom Geldloch,
einer Höhle am Südabfall des Rauhen
Kamms. Die reicheWitweGula, die vor
den Awaren – einem kriegerischen
Reitervolk–flüchtenmusste, soll dort
einst ihre Schätze versteckt haben.We-
nigspäterstarbsie imbenachbartenTau-
benloch. IhrSohn,derdurchdiewürzige
Gebirgsluft zumRiesenÄnother heran-
gewachsen war, verließ den Berg und
schloss sich demHeer Karls des Großen
an, um gegen die Awaren zu kämpfen.
Und so liegt der Schatz bis heute angeb-
lich unbewacht, aber gut versteckt im
InnerendesBerges.
VisionenderAlpen
Handfester geht es im Töpperschloss in
Neubruck zu. Die dortige Schau bildet
den Abschluss der Landesausstellung
und steht für den Pioniergeist in den
Alpen. Wer waren diese Pioniere und
wer werden die Visionäre vonmorgen
sein? Die Ausstellung beleuchtet das
Spannungsfeld zwischen denAlpen als
Projektionsfläche idyllisch verklärter
Vorstellungen einerseits und als ökono-
mischer Ort für Industrie undWissen-
schaft andererseits. Von romantischen
Gemäldenüber Bauernkunst bis zur Ei-
senverarbeitung gibt es eine Menge zu
entdecken. UnddienächsteWanderung
istauchhiernichtweit.
Markanterhebtsich
derÖtscherüberdem
Mostviertel in
Niederösterreich.
Fotos: Helmut Lackinger, FranzWeingartner (3)
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