Eine tragische Wendung nahm die Bergtour eines deutschen Paares in den Tiroler Alpen. Die 28-jährige Frau und ihr 34 Jahre alter Begleiter wurden leblos am Fuß des Hüttengrats im Tiroler Gebiet Vals aufgefunden, nachdem sie seit dem 30. Juni 2025 als vermisst galten. Der Notruf war ausgelöst worden, weil das Paar nicht wie geplant zur Geraer Hütte zurückgekehrt war.
„Gegen 6 Uhr morgens begannen die beiden Alpinisten ihren Aufstieg von der Geraer Hütte in Richtung Fußstein und Hüttengrat“, berichtete Hermann Ungerank von der Bergrettung St. Jodok der „Kronen Zeitung“. Der Hüttengrat stellt eine mittelschwere Klettertour dar, die für geübte Bergsteiger in der Regel keine extremen Schwierigkeiten bereitet, jedoch durch das schwierige Gelände und die alpinen Bedingungen stets ein Risiko bleibt.
Suchaktion beginnt bei Einbruch der Dunkelheit
Am Abend des 30. Juni, als das Paar weder in der Hütte noch an ihrem Fahrzeug auftauchte, wurde sofort die Bergrettung alarmiert. Am nächsten Morgen starteten die Einsatzkräfte der Bergrettung St. Jodok zusammen mit zwei Polizeihubschraubern die großangelegte Suchaktion. Laut den Angaben eines Elternteils, der die Vermisstenmeldung abgegeben hatte, hätten die Wanderer bereits am Montagabend wieder zurückkehren sollen.
Die schwierigen Bedingungen und das unübersichtliche Gelände rund um den Hüttengrat erschwerten die Suche erheblich. Nach intensiven Suchmaßnahmen wurde am Dienstagnachmittag schließlich die tragische Nachricht übermittelt: Die beiden Bergsteiger wurden unterhalb der Nordwand des Hüttengrats tot aufgefunden. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass sie einen Sturz von mehr als 200 Metern erlitten haben.
Ursache des Unglücks bleibt weiterhin unklar
Ob technisches Versagen, ein Ausrutscher oder ein Steinschlag für den Absturz verantwortlich war, wird derzeit untersucht. Die Polizei und die Bergrettung gehen jedoch davon aus, dass das Wetter keine Rolle bei dem Unglück spielte. Es wird vermutet, dass das Paar bereits am Montagvormittag tödlich verunglückt sein könnte. „Es gibt keine Zeugen, und der genaue Ablauf des Unfalls bleibt unklar“, erklärt Bergrettungsleiter Hermann Ungerank. Spekulationen, dass ein Gewitter das Unglück ausgelöst haben könnte, wurden sowohl von der Polizei als auch von der Bergrettung zurückgewiesen.
Bergtouren in hochalpinem Gelände – Ein immerwährendes Risiko
Alpinexperten betonen, dass selbst erfahrene Bergsteiger in hochalpinen Gebieten wie dem Hüttengrat großen Gefahren ausgesetzt sind. Der tragische Vorfall macht deutlich, wie unberechenbar die Natur in solchen Regionen sein kann, selbst für Menschen mit viel Erfahrung im Gebirge. Der Vorfall verdeutlicht, dass kein Bergsteiger je die Risiken hochalpinem Gelände unterschätzen sollte.
Für Touren in vergleichbarem Terrain raten die Bergrettungsdienste zu einer besonders gründlichen Planung. Die richtige Ausrüstung, Notfallhilfsmittel und eine ehrliche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten sind unerlässlich, um in solch gefährlichen Gebirgslagen sicher zu bleiben.