Olpererhütte über dem Schlegeistal | BERGSTEIGER Magazin
Jüngster Hüttenbau in den Ostalpen

Olpererhütte über dem Schlegeistal

Die Olpererhütte wurde im Jahr 1881 erstmals errichtet, hoch über dem Zamser Grund, fernab aller Ortschaften. Im Jahr 2007 wurde sie komplett renoviert und kommt nun als moderne, energieffeziente Hütte in den Zillertaler Alpen daher.
 
Die Olpererhütte hoch über dem Schlegeis-Speicher, hinten Greinerkamm und Möseler © Mark Zahel
Die Olpererhütte hoch über dem Schlegeis-Speicher, hinten Greinerkamm und Möseler
Im Jahr 1882 von der Sektion Prag errichtet, 1900 von den Berlinern und in jüngerer Vergangenheit wiederum seitens der Sektion Neumarkt übernommen, stand unterm Tuxer Hauptkamm lange ein kleines Refugium, das vor allem den Südostanstieg auf den Olperer über den sogenannten Schneegupfgrat sowie die Stafette des Berliner Höhenwegs unterstützte.

Doch die Zeit geht bekanntermaßen nicht spurlos vorüber. Und als die Olpererhütte zu einem kapitalen Sanierungsfall auszuufern drohte, entschied man sich für einen sonst eher seltenen, harten »Cut«: Abriss und Neubau. Der ist offensichtlich gut gelungen, erscheint in seiner Holzbauweise mit großzügiger Panoramaverglasung weder besonders rustikal noch zu avantgardistisch und wird insbesondere modernen Anforderungen in Sachen Energieeffizienz gerecht.

Sicher wird die neue Olpererhütte dem Standort auch zu neuem Aufschwung verhelfen. Die »Atmosphäre« kommt keinesfalls zu kurz, spätestens wenn am Abend das letzte Leuchten des dunkelfelsigen Greinerkamms und des eisverzierten Möselers in die Stube dringt. Das Tourenumfeld mag zwar beschränkter sein als anderswo, hat mit den aussichtsreichen Flankensteigen und dem Olperer als Paradegipfel (auf der vom Gletscherskizirkus verschonten Seite!) dennoch genug zu bieten.

Die Olpererhütte ist außerdem ein Hüttenstützpunkt auf dem Berliner Höhenweg.

Hüttensteckbrief Olpererhütte (2388m):

Lage: Am Südostabhang des Olperers, über dem Schlegeis-Speicher
Besitzer: DAV Sektion Neumarkt i. d. Oberpfalz, neu erbaut 2007
Bewirtschaftet: Anfang Juni bis Mitte Oktober
Kapazität: 72 Schlafplätze, Winterraum mit Schlüssel Telefon: 06 64/4 17 65 66
Aufstieg: Vom Speicher Schlegeis (mautpflichtige Zufahrt) 1¾ Std.
Übergänge: Friesenberghaus (2478 m), 2 Std.; Furtschaglhaus (2295 m), 3½ Std.; Pfitscher- Joch-Haus (2275 m), 3½ Std.; Geraer Hütte (2326 m) über Alpeiner Scharte, 4½ Std.
Gipfeltouren: Olperer (3476 m), Hochtour, 3½ Std.; Schrammacher (3410 m), Hochtour, 4 Std.

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Mark Zahel
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 06/2010. Jetzt abonnieren!
 
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