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Bergtour auf den Rietzer Grieskogel

Die Sellrainer Berge werden im Sommer oft übersehen. Zu Unrecht, denn die feine, verkehrsgünstige Region werden besonders Wanderer und Kraxler lieben, die alpinen Genuss auch ohne große Namen zu schätzen wissen. Und so sind auch die Hütten: ehrlich, gemütlich, sehenswert.
Aktualisiert am
24.06.2025
Kleinod vor Großklotz: Die Hohe Munde dominiert die Aussicht der Peter-Anich-Hütte.

Kleinod vor Großklotz: Die Hohe Munde dominiert die Aussicht der Peter-Anich-Hütte.

Foto von  Franziska Baumann

Der Rietzer Grieskogel ist ein Klassiker unter den Sellrainer Skitourenzielen, erhält aber im Sommer von Bergsteigern nicht allzu viel Besuch. Dabei hat der Anstieg über seine Nordseite einiges zu bieten: schön gelegene Hütten, einen idyllischen Bergsee und großartige Ausblicke ins Inntal und zu den Felswänden der Mieminger Kette

Rietzer Grieskogel: Sommertour auf den Sellrainer Skigipfel

Höchster Gipfel der nördlichen Sellrainer Berge, am Gipfelgrat leichte Blockkletterei, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

Aufstieg:

Wanderkarte Bergtour Rietzer Grieskogel

Von der Pfaffenhofer Alm folgt man dem Steig über die Lärchenwiesen nach Süden auf die steilen Flanken des Narrenkopfs zu, hält sich dann aber nach rechts und quert die bewaldeten Nordhänge hoch über dem Inntal. Die frühere Wegtrasse ist wegen Steinschlaggefahr offiziell gesperrt. Eine alternative Wegführung leitet ca. 100 Höhenmeter in ein Bachtal hinab, um dann ziemlich steil auf der rechten Bachseite wieder anzusteigen. Man trifft wieder auf die alte Route und steht wenig später vor der Peter-Anich-Hütte. Hinter dem kleinen Berghaus geht man an der Rietzer Alm vorbei und folgt dem Steig nach links über die Hänge des Rauhen Kopfs in ein steiles Hochtal. Mehrmals den Bach querend steigt man zur Oberseebenalm mit einer Schäferhütte und dem kleinen Angersee hinauf. Bei der Hütte zieht die Anstiegsroute schräg links bergauf zu einer Wegteilung. Dort wandert man rechts entlang eines Rückens und über einen mit Geröll übersäten Hang weiter bergauf. Anschließend umgeht man rechts die Mulde des Oberalpl und gelangt in einen Sattel.

Links geht es auf einem schotterigen Steig und über Felsen zum Kamm hinauf und zur unscheinbaren Erhebung des Bachwandkopfs. Man steigt kurz in einen Sattel ab, wo der Weg aus dem Sellraintal heraufkommt, und folgt dem Westgrat über Blockgelände zum Gipfelaufbau. Über leichte Felspassagen ist in wenigen Minuten der Gipfel erreicht.

Abstieg:

Der Abstieg erfolgt auf der Anstiegsroute. Eine Abstiegsvariante für geübte Berggeher führt vom Rietzer Grieskogel über den Grat zum Hocheder (2796 m), über dessen Nordgrat zum Narrenkopf (2450 m) hinab und weiter zur Pfaffenhofer Alm. Teils leichte Kletterei in Blockgelände und steiles, etwas ausgesetztes Schrofengelände. Beim Übergang zum Hocheder spärlich markierte Steigspuren, etwas Orientierungsvermögen ist von Vorteil.

Eckdaten zur Bergtour auf den Rietzer Grieskogel

Höhendifferenz: 1400 Hm
Dauer: 7 Stunden
Charakter/ Schwierigkeiten: Längere Tour durch typische Urgesteinslandschaft mit einsamen Hochtälern und einem aussichtsreichen Blockgrat, der Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit erfordert. Die Forststraße zur Pfaffenhofer Alm ermöglicht einen hohen Ausgangspunkt.
Gehzeiten: 4 Std. Anstieg, 3 Std. Abstieg

Talort: Pfaffenhofen (642 m)
Ausgangspunkt: Pfaffenhofer Alm (1694 m), erreichbar auf einer Forststraße von Pfaffenhofen, Fahrgenehmigung auf der Alm erhältlich
Öffentliche Verkehrsmittel: Nur als Zwei-Tage-Tour: mit der Bahn über Innsbruck nach Telfs-Pfaffenhofen, zu Fuß in 3½ Std. zur Pfaffenhofer Alm

Beste Jahreszeit: Juni – Oktober (je nach Schneelage)
Karten/ Führer: Kompass 1:50 000, Nr. 35 »Imst, Telfs, Kühtai«. Walter Klier »AV-Führer Stubaier Alpen«, Bergverlag Rother
Informationen: Sonnenplateau Mieming & Tirol Mitte, Informationsbüro Telfs, Untermarktstr. 1, A-6410 Telfs, Tel. 00 43/52 62/6 22 45, www.sonnenplateau.net
Hütten: Pfaffenhofer Alm (1694 m), bew. Mitte Mai – Mitte Oktober, 13 Schlafplätze, Tel. 00 43/(0)6 64/2 33 02 20; Peter-Anich-Hütte (1910 m), ÖAV, Pächterwechsel 2014, voraussichtlich bew. Juni bis September, 12 Lager, Tel. 00 43/(0)6 64/ 1 71 18 05, www.touristenklub.org 

Weitere Infos zu Bergtouren im Sellrain
 

Franziska Baumann
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