Test und Tipps: kurze Wanderhosen - worauf es beim Kauf ankommt | BERGSTEIGER Magazin
Im BERGSTEIGER Test: Kurze Wanderhosen

Test und Tipps: kurze Wanderhosen - worauf es beim Kauf ankommt

Kurze Wanderhosen - ein Klassiker der Outdoor Bekleidung im Spagat zwischen luftigem Tragekomfort und bestem Wetterschutz. Wir haben verschiedene kurze Funktions-Hosen für Wandern und Trekking getestet. (Aus BERGSTEIGER 06/2011)
 
Im BERGSTEIGER Test 06/2011: Kurze Wanderhosen © Bernd Ritschel
Im BERGSTEIGER Test 06/2011: Kurze Wanderhosen
Luftig soll sie sein, die perfekte kurze Hose. Sie soll beim Wandern nicht behindern oder am Bein kleben, bei Anstrengung den Schweiß gut abtransportieren, am Bund zuverlässig sitzen und nach Regen schnell trocknen. Um das zu gewährleisten, bestehen die meisten Funktionshosen aus Polyamid (Nylon), das hohe Reißfestigkeit bei leichtem dünnem Stoff ermöglicht. Es wirkt gut schweißableitend, ist schnell trocknend und dabei weitgehend geruchsneutral – anders als das besser leitende Polyester (Northland). Spürbar schwerer sind Hosen, die bis zum Knie reichen. Bei steilen Aufstiegen verrutschen sie am Oberschenkel und sind außerdem weniger luftdurchlässig – Schöffel wirkt dem mit einem kühlenden Baumwollanteil entgegen.

Material und Gewicht von kurzen Wanderhosen

Häufig ist den Kunststoffen die elastische Faser Elastan (auch Spandex genannt) beigemischt. Mit Anteilen bis zu 15 Prozent (Maier Sports) ermöglicht sie zwar die Anpassung des Stoffs an Bewegungen. Allerdings hat das bei kurzen Hosen kaum Bedeutung und kann sich in der Praxis sogar als kontraproduktiv herausstellen (Northland). Solche Kunstfasern erhöhen jedoch die Robustheit ebenso wie es die Ripstopwebung tut (Columbia, Bergans; Jack Wolfskin Grobstoff).

Keines der vorgestellten Modelle besitzt ein Innenfutter. Taschenfutter können dieses jedoch an Oberschenkeln und eventuell auch am Gesäß ersetzen – besonders angenehm bei Columbia. Ohne Gürtel wiegen die Hosen in XL zwischen 285 (Maier Sports) und unglaublichen 160 Gramm (Northland) – dafür ist immer Platz im Rucksack. Etwaige Angaben zum UV-Schutz kann man bei kurzen Hosen übrigens als PR-Gag verbuchen. Eine handfeste Dienstleistung dagegen sind die Fünf- Jahre-Garantie, die Maier Sports gibt.

Lüftung und Trocknung

Die verwendeten Materialien sind nicht im Wortsinn atmungsaktiv, sondern trocknen schnell – bei schweißtreibenden Touren ideal. Ein hoher Gummianteil behindert diesen Prozess, ebenso eine gute Dauerimpräg­nierung. Dafür halten diese Hosen dann auch Nieselwetter stand, das Modell von Maier Sports sogar kurzzeitig dem Regen. Solcher Schutz ergibt bei kurzen Hosen durchaus Sinn: Erfahrungsgemäß hat man im Sommer meist zwar eine Shelljacke dabei, aber keine Überhose. Wird man vom Wetter überrascht, bleibt der für Auskühlung anfällige Intimbereich weitgehend trocken, und die Beine werden nicht klatschnass.

Abschluss

Am Bund befinden sich immer Gürtelschlaufen und ein Reißverschluss-Eingriff. Die meisten Hosen werden mit einem Knopf verschlossen und mit einem zweiten (oder einem Haken) hinterversichert. Gut handhabbar: ein Druckknopf mit Klettverschluss (Bergans). Sinnvoll ist es, wenn die Hersteller Ersatzknöpfe mitliefern (Columbia, Maier Sports). Die Hälfte der Hosen im Test besitzt elastische Bünde, die einen Gürtel überflüssig machen. Dieser wiegt nicht nur 40 Gramm zusätzlich, sondern ärgert auch, wenn die Schnalle mit der Zeit ausleiert. Rühmliche Ausnahmen sind die Gürtel von Jack Wolfskin und Columbia. Die Hose von Jack Wolfskin ist zudem mit einem schweißabsorbierenden Bund ausgerüstet.

Kurze Wanderhosen - Taschen

Da kurze Hosen aus dem Trekkingbereich kommen, sind sie häufig mit Taschen übersät. Sinnvolles Minimum sind zwei Einschubtaschen – funktioneller mit, bequemer ohne Reißverschluss –, eine Kartentasche am Oberschenkel und eventuell ein Gesäßtasche. Nachteil von letzterer: Beim Rasten hockt man auf dem Inhalt. Die Hose von Schöffel glänzt mit einem Schlüsselclip, einer Innentasche für Geld und einer weiteren für Handy oder GPS. Wer gerne Kleinkram mit sich schleppt, ist mit Volumentaschen an den Oberschenkeln gut bedient. Ärgerlich bei Löffler: Die Taschen sind zu klein. Effektiv nur bei Columbia: die Taschenlüftung.

Hier den kompletten Testbericht zu kurzen Wanderhosen herunterladen

Christian Schneeweiß
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 06/2011. Jetzt abonnieren!
 
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