Alexander Spuths musikalische Liebeserklärung an La Palma
La Isla bonita - Wandern auf La Palma
© Uli Ertle
Von einem Krater zu anderen: Die Rurta de los Volcanes gehört zu den schönsten Wanderungen auf La Palma
Von einem Krater zu anderen: Die Rurta de los Volcanes gehört zu den schönsten Wanderungen auf La Palma
Immer wieder zuckt der schmale Oberkörper des kleinen Mannes. Sein Gesicht hat jenen bizarren Ausdruck angenommen, der im Sekundentakt zwischen Erlösung und Qual changiert. Hinter den geschlossenen Lidern bewegen sich die Augen, der Mund formt ungesagte Worte. Ein Anfall? Mitnichten. Alexander Sputh ruht in sich. Er ist nun ganz in seiner Welt. In der Welt der Musik. Er sitzt auf der Plaza de España in Los Llanos de Aridane und spielt Gitarre.
Der Abend ist lau und Sputh, der Jazzmusiker, hat sich bereit erklärt, den vergangenen Tag in Musik zu übersetzen. In eine Sprache, die er besser beherrscht und lieber spricht als jede andere. Die Eindrücke, von denen der 63-Jährige seine Gitarre erzählen lässt, entstammen seinem anderem Leben als Bergführer. Denn Sputh ist nicht nur jener exzellente Musiker, der in den Achtzigerjahren in der Band von Herbert Grönemeyer gespielt hat. Seit 1987 lebt er auf La Palma und führt Wandergruppen zu den Schönheiten seiner Insel.
La Palma hat aber noch einen zweiten Kosenamen: »La Isla bonita«, die schöne Insel. Da gibt es zum Beispiel den von der UNESCO zum Biosphären-Schutzgebiet erklärten Lorbeer-Urwald mit seiner wilden und dichten subtropischen Vegetation. Oder die »Caldera de Taburiente«, ein riesiger Erosionskrater, ein isoliertes Naturspektakel im Zentrum der Insel. Nicht zu vergessen die gewaltigen Vulkane im Süden und die Rundumblicke vom Pico de la Nieve und vom Roque de los Muchachos.
Sputh ist kein Mann großer Worte. Wer ihn nach einer bestimmten Pflanze, nach einem Pilz, einem besonderen Felsen oder der auffälligen Geländeform fragt, wird zwar umfassend informiert. Er kennt Flora und Fauna seiner sonnigen Heimat en détail. Aber Sputh drängt sich nicht auf. Es scheint, als wolle er die anderen mit Worten nicht belästigen. Vielleicht fühlt er sich aber auch nur dann wohl, wenn er in seiner Sprache kommuniziert – in der Sprache der Musik.
Musik war es auch, die ihm die Türe nach La Palma weit aufstieß. Bei einem seiner ersten Aufenthalte auf der Insel Anfang der Achtzigerjahre – »damals war man als Tourist noch ein Exot« – faszinierte ihn eine Gruppe Straßenmusiker. Er sprach die Musiker an, man traf sich, musizierte zusammen, unterhielt sich nächtelang. Acht Jahre mit wiederkehrenden Besuchen auf der Insel und dem wachsenden Bewusstsein, im Rheinland musikalisch in einer Sackgasse zu stecken, gingen ins Land, bevor Sputh den Schritt auf die Insel wagte. Mit seiner Frau Eva lebt der bergführende Gitarrist nun seit 1987 auf La Palma. Das Paar wählte Los Llanos als Stützpunkt; auch deswegen, weil sich von hier aus die Caldera, der beeindruckende Vulkankegel im Zentrum der Insel, am schnellsten erreichen lässt.
Die Caldera, von deren Höhenzügen Alex Sputh seine Gitarre abends noch einmal erzählen lässt. Von den Barrancas und den Bächlein, von den kleinen Badeplätzen und der staubigen Straße aus der langen Schlucht heraus. Von der Sonne, die hoch über dem Nebelmeer steht und den bewaldeten Hängen der Westküste. Vom Pico de la Nieve und dem Blick hinüber zum Tejde. Als die Gitarre verstummt und Sputh die Augen öffnet, scheint er einen Moment lang erschrocken über die vielen Blicke, die auf ihn gerichtet sind.
Der Abend ist lau und Sputh, der Jazzmusiker, hat sich bereit erklärt, den vergangenen Tag in Musik zu übersetzen. In eine Sprache, die er besser beherrscht und lieber spricht als jede andere. Die Eindrücke, von denen der 63-Jährige seine Gitarre erzählen lässt, entstammen seinem anderem Leben als Bergführer. Denn Sputh ist nicht nur jener exzellente Musiker, der in den Achtzigerjahren in der Band von Herbert Grönemeyer gespielt hat. Seit 1987 lebt er auf La Palma und führt Wandergruppen zu den Schönheiten seiner Insel.
Die Grüne und die Schöne
La Palma ist die grünste Insel der Kanaren. Es gibt sanfte Täler, weite Kiefern- und Lorbeerwälder, es gibt die hellgrünen Bananen- und die dunkelgrüne Tabakplantagen. Dazu wachsen und blühen hier unzählige endemische Pflanzen. Umrahmt wird das kleine Paradies von einem tiefblauen Atlantik. Die nordwestlichste Insel nennt man auch »Isla verde«, die grüne Insel.La Palma hat aber noch einen zweiten Kosenamen: »La Isla bonita«, die schöne Insel. Da gibt es zum Beispiel den von der UNESCO zum Biosphären-Schutzgebiet erklärten Lorbeer-Urwald mit seiner wilden und dichten subtropischen Vegetation. Oder die »Caldera de Taburiente«, ein riesiger Erosionskrater, ein isoliertes Naturspektakel im Zentrum der Insel. Nicht zu vergessen die gewaltigen Vulkane im Süden und die Rundumblicke vom Pico de la Nieve und vom Roque de los Muchachos.
Wandern La Palma - Lieber oben ohne
Für Wanderer bietet La Palma eine Menge Möglichkeiten. Es gibt einfache Spaziergänge durch die kahle Welt der Vulkane oder entlang von Bächen durch graue, enge Schluchten. Es gibt aber auch Touren, die Bergsteiger fordern – ob ihrer Steilheit oder des oft rutschigen Untergrundes. All diese Kategorien hat Sputh in seinem Repertoire. Tagsüber, in seiner Rolle als Führer, trägt er einen Rangerhut. Mit T-Shirts hat er es nicht so sehr, er geht lieber mit freiem Oberkörper. Seine braune, lederartige Haut legt davon Zeugnis ab.Sputh ist kein Mann großer Worte. Wer ihn nach einer bestimmten Pflanze, nach einem Pilz, einem besonderen Felsen oder der auffälligen Geländeform fragt, wird zwar umfassend informiert. Er kennt Flora und Fauna seiner sonnigen Heimat en détail. Aber Sputh drängt sich nicht auf. Es scheint, als wolle er die anderen mit Worten nicht belästigen. Vielleicht fühlt er sich aber auch nur dann wohl, wenn er in seiner Sprache kommuniziert – in der Sprache der Musik.
So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!Die aktuellen Neuigkeiten von BERGSTEIGERauch auf Facebook.Klicken Sie aufNein, ich möchte kein Facebook Fan werden.Ich bin schon Fan.Vielen Dank.Musik als Türöffner
Musik war es auch, die ihm die Türe nach La Palma weit aufstieß. Bei einem seiner ersten Aufenthalte auf der Insel Anfang der Achtzigerjahre – »damals war man als Tourist noch ein Exot« – faszinierte ihn eine Gruppe Straßenmusiker. Er sprach die Musiker an, man traf sich, musizierte zusammen, unterhielt sich nächtelang. Acht Jahre mit wiederkehrenden Besuchen auf der Insel und dem wachsenden Bewusstsein, im Rheinland musikalisch in einer Sackgasse zu stecken, gingen ins Land, bevor Sputh den Schritt auf die Insel wagte. Mit seiner Frau Eva lebt der bergführende Gitarrist nun seit 1987 auf La Palma. Das Paar wählte Los Llanos als Stützpunkt; auch deswegen, weil sich von hier aus die Caldera, der beeindruckende Vulkankegel im Zentrum der Insel, am schnellsten erreichen lässt.So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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Die Caldera, von deren Höhenzügen Alex Sputh seine Gitarre abends noch einmal erzählen lässt. Von den Barrancas und den Bächlein, von den kleinen Badeplätzen und der staubigen Straße aus der langen Schlucht heraus. Von der Sonne, die hoch über dem Nebelmeer steht und den bewaldeten Hängen der Westküste. Vom Pico de la Nieve und dem Blick hinüber zum Tejde. Als die Gitarre verstummt und Sputh die Augen öffnet, scheint er einen Moment lang erschrocken über die vielen Blicke, die auf ihn gerichtet sind.
Uli Ertle
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 02/2015. Jetzt abonnieren!
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