Update, 30.7., Nachmittag:
Nun ist es traurige Gewissheit: Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunfall in Pakistan ums Leben gekommen. Die Rettungsaktion blieb erfolglos und wurde eingestellt. Das teilte ihr Management am Mittwochnachmittag mit und veröffentlichte weitere Details zum Ablauf des Unfalls und der versuchten Bergung
Laura Dahlmeier und ihre Seilpartnerin befanden sich demnach am Morgen des 28. Juli im Abstieg vom Gipfel des Laila Peaks. Während eines Abseilmanövers auf rund 5700 Metern wurde Dahlmeier von Steinschlag erfasst. Ihre unverletzte Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, die Rettungsaktion wurde umgehend eingeleitet.
Über viele Stunden versuchte die Seilpartnerin Dahlmeier zu bergen, was aufgrund des Geländes und des weiterhin anhaltenden Steinschlags aber nicht möglich war. Nachdem sie keine Lebenszeichen vernehmen konnte, entschied sie sich während der Nacht für einen Rückzug aus der Gefahrenzone und den weiteren Abstieg.
Am Morgen des 29. Juli konnte Dahlmeier bei einem Überflug eines Militärhubschraubers gesichtet werden, es waren jedoch keine Lebenszeichen wahrnehmbar. Eine Rettung aus der Luft konnte nicht durchgeführt werden, auch eine terrestrische Rettung war unter anderem wegen der anhaltenden Steinschlaggefahr am Unfallort nicht möglich.
Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Hubschrauberflug und der Schilderungen ihrer Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen, ist vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen. Mit Einsetzen der Dunkelheit wurde die Bergung am Abend eingestellt. Die Seilpartnerin wurde von zu ihr aufgestiegenen Bergsteigern ins Basislager begleitet. Sie ist unverletzt und wird vor Ort betreut.
Die Bergung des Leichnams von Laura Dahlmeier ist für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden Bedingungen mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar. Es war außerdem Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass niemand sein Leben riskieren solle, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies sei auch im Sinne der Angehörigen, die ausdrücklich darum bitten, ihren letzten Wunsch zu respektieren.
Update, 30.7., Vormittag: Suche nach Dahlmeier ohne Erfolg
Nachdem die Suche nach Laura Dahlmeier am Dienstagabend aufgrund der hereingebrochenen Dunkelheit vorerst eingestellt worden ist, wurde sie am Mittwochmorgen wieder aufgenommen – bislang allerdings ohne Erfolg
Das pakistanische Medium „Dawn.com“ berichtet derweil über weitere Details zum Unfallhergang. Demnach befand sich Dahlmeiers Seilpartnerin Marina Krauss zum Zeitpunkt des Unglücks unter ihr am Berg. Allerdings gelang es Krauss nicht, nach dem Steinschlag zur Ex-Biathletin zu gelangen.
Erste Meldung, 29.7.: Laura Dahlmeier am Laila Peak verunglückt
Großes Bangen um eine herausragende Sportlerin und Persönlichkeit: Die ehemalige deutsche Biathletin und staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen am Laila Peak (6069 m) im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückt. Die 31-Jährige sei „mindestens schwer verletzt“, teilte ihr Management mit.
Die siebenfache Weltmeisterin und zweimalige Olympiasiegerin sei von Steinschlag getroffen worden. Wegen andauernd großer Steinschlaggefahr habe bislang noch niemand zu ihr vordringen können. Laura Dahlmeier war laut Meldung am 28. Juli mit ihrer Seilpartnerin im Alpinstil unterwegs, als sie vom Steinschlag erfasst wurde. Der Unfall geschah gegen Mittag Ortszeit auf rund 5700 Metern.
Ihre Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet. Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Morgen des 29. Juli überfliegen. Dabei seien keine Lebenszeichen zu erkennen gewesen.
Ein Bergrettungsteam koordiniert derzeit die Bergung. Dabei werden die Retter von erfahrenen internationalen Bergsteigerinnen und Bergsteigern unterstützt, die sich in der Region befinden – darunter unter anderem Thomas Huber. Dahlmeiers Seilpartnerin konnte mittlerweile sicher ins Basislager gebracht werden und befindet sich in guter gesundheitlicher Verfassung.
Dahlmeier befand sich laut Angaben ihres Managements bereits seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region und hatte am 8. Juli den Great Trango Tower (6287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.
Laura Dahlmeier gilt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin. Sie ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin und aktives Mitglied bei der Bergwacht. Im November 2025 hatte sie die Ama Dablam (6814 m) in Nepal bestiegen und dabei einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. 2023 bestieg sie mit dem Pik Korschenewskaja (7105 m) im Pamir-Gebirge in Tadschikistan ihren bislang höchsten Gipfel.