US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, den höchsten Berg der USA, den Denali in Alaska, wieder in „Mount McKinley“ umzubenennen. Dieser Schritt, der am Montag im Rahmen einer Exekutivanordnung offiziell gemacht wurde, löste heftige Debatten aus. Der Denali, mit einer Höhe von 6.190 Metern, ist seit Jahrhunderten unter seinem indigenen Namen bekannt, der aus der Sprache der Koyukon-Athabasken stammt und „der Hohe“ oder „der Große“ bedeutet.
Rückkehr zum Namen „Mount McKinley“
Trump begründete die geplante Rückkehr zum Namen „Mount McKinley“ damit, dass sie den 25. US-Präsidenten William McKinley ehren solle, der von 1897 bis 1901 amtierte. McKinley, ein Verfechter von Schutzzöllen zur Förderung der US-Wirtschaft, hatte jedoch keinerlei Bezug zu Alaska oder dem Berg selbst. Der Name war 1917 offiziell eingeführt worden, 2015 jedoch unter Präsident Barack Obama zugunsten des traditionellen Namens „Denali“ geändert worden – ein Schritt, der damals als Anerkennung der indigenen Geschichte gefeiert wurde.
Kritik von indigenen Gemeinschaften und Regionalpolitikern
Die Ankündigung stößt insbesondere bei den indigenen Gemeinschaften Alaskas auf Widerstand. Lisa Murkowski, republikanische Senatorin aus Alaska, kritisierte Trumps Pläne scharf: „Unser höchster Berg, der seit Jahrtausenden von den Koyukon-Athabasken Denali genannt wird, sollte weiterhin diesen Namen tragen.“ Ähnlich äußerten sich auch Vertreter der Tanana Chiefs Conference, einer Organisation indigener Stämme, die seit Jahrzehnten für die Anerkennung des Namens Denali kämpft.
Auch innerhalb der politischen Landschaft Alaskas gibt es wenig Unterstützung für Trumps Entscheidung. Bereits seit den 1970er Jahren verwendet der Bundesstaat den Namen Denali in offiziellen Dokumenten, um die kulturelle und historische Bedeutung des Berges zu würdigen.
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Politisches Kalkül oder Ehrung?
Trumps Vorstoß, der von konservativen Politikern aus McKinleys Heimatstaat Ohio unterstützt wird, wird von vielen als politisch motiviert angesehen. Kritiker werfen Trump vor, durch symbolische Entscheidungen wie die Umbenennung des Denali in „Mount McKinley“ vor allem bei seinen konservativen Wählern punkten zu wollen. Zudem sorgte er für zusätzliche Kontroversen, indem er in derselben Anordnung vorschlug, den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umzubenennen.
Die Debatte um den Namen Denali ist jedoch weit mehr als ein politisches Scharmützel. Sie wirft grundlegende Fragen darüber auf, wie die Vereinigten Staaten mit ihrer indigenen Geschichte und kulturellen Vielfalt umgehen. Während Trump die Rückkehr zu „Mount McKinley“ als Würdigung eines „großartigen Präsidenten“ bezeichnet, sehen viele darin eine erneute Missachtung der Traditionen und Identität der indigenen Bevölkerung.