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Willy Michl: »Jeder Berg hat eine Seele«

Vor fast 30 Jahren bewirtschafteten der Münchner Bluesmusiker und seine erste Frau Evi die Knorrhütte im Zugspitzmassiv. Nun sitzt Willy Michl bei der befreundeten Wirtsfamilie Barth in der Kuchl des Münchner Hauses. Es entspinnt sich ein Gespräch über das Leben in den Bergen und den damaligen Eklat auf der Knorrhütte.
Veröffentlicht am
März 15, 2022
Bluesmusiker, Indianer und Zugspitz-Veteran: Willy Michl war 1989/90 Wirt auf der Knorrhütte, die Pacht endete damals im Streit mit dem DAV.

Bluesmusiker, Indianer und Zugspitz-Veteran: Willy Michl war 1989/90 Wirt auf der Knorrhütte, die Pacht endete damals im Streit mit dem DAV.

Foto von  Uli John-Ertle

Bergsteiger: Willy, warum ist die Zuspitze ein Schicksalsberg?
WIlly Michl: Als Kind bin ich zum ersten Mal 1958 mit meinem Vater raufgestiegen, da war ich acht Jahre alt. In den sechziger Jahren stieg ich regelmäßig hoch, auch alleine. Einmal sah ich hier einen gestreiften Sonnenuntergang im Spiel der Wolken. Das vergisst du nie. Hier heroben wird eines Tages die Hälfte meiner Asche verstreut.

Bergsteiger: Und die andere kommt in die Isar, nehme ich an?
Genau. An der Schinderbrücke, am Flaucher. Der Vater meines Vaters war in den zwanziger Jahren Bierkutscher. Der hat dort seine Braurösser gebadet. Und ich lernte hier das Schwimmen.


Knorrhütten-Historie: Michl fand die achtlos weggeworfene Steintafel und restaurierte sie. Foto: Florian Werner

Bergsteiger: Wenn die Isar für dich die Lebensader ist, was ist dann das Zugspitzmassiv für dich?
Der Zugspitz ist ein Wissensgeber, ein Mitteiler. Der sagt mir, wie es um mich steht. Als ich im Höllental mit Evi gelebt habe, bin ich mit ihr raufgegangen. Als ich später cora heiratete, fuhr ich mit ihr hoch, weil ich dem Zugspitz die Cora vorstellen wollte. Denn das ist ein sehr bedeutender Teil meines Lebens. Ich habe im Höllental auch meine Musik komponiert.

Bergsteiger: Welche?
»Blues goes to mountain«. Du musst wissen: Jeder Berg, jeder See, jeder Gletscher, jeder Baum, die Gestirne, die Flüsse, die Wälder haben einen Geist in sich. Den kann man fühlen. Alle, die am Berg wohnen, wissen das. Der Zugspitz hat eine Seele. Wenn man ihn ehrt, kommt man auch nicht um. Ich möchte immer wieder zu diesem Geist hingehen und das erfahren.

Bergsteiger: Wie ist das für dich – mit Evi und Cora auf der Zugspitze?
Sehr schön. Die beiden sind die Frauen meines Lebens…

…das gesamte Interview können Sie in unserer Ausgabe 06/17 lesen.
 

Quelle: Michael Ruhland
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