Toni Grassl, Initiator der 24 Stunden-Trophy, im Interview | BERGSTEIGER Magazin

Toni Grassl, Initiator der 24 Stunden-Trophy, im Interview

Gleich fünfmal kann man in diesem Jahr 24 Stunden am Stück wandern: Den Auftakt machte die Alpenregion Tegernsee-Schliersee am 27.-29. Mai, danach folgen Baiersbronn (10.-12. Juni), Berchtesgadener Land (1.-3. Juli), Oberstaufen (22.-24. Juli) und Wernigerode im Harz (5.-7. August). Wir haben mit Toni Grassl, dem Initiator der Wandertrophy, darüber gesprochen, was das 24-Stunden-Wandern so besonders macht.
 
Gemeinsames Wandern bei der 24h-Trophy © Berchtesgadener Land Tourismus
Gemeinsames Wandern bei der 24h-Trophy

 

Bergsteiger: Wie oft machen Sie so etwas: 24 Stunden am Stück wandern?
Toni Grassl: Ich hab das bisher nur einmal gemacht. Jetzt, nachdem ich mit solchen 24-Stunden-Touren vor allem als Veranstalter beschäftigt bin, komme ich nicht mehr dazu, selber mitzuwandern.

Was ist der Reiz an der Sache?
Es gibt ein klares Format zu bewältigen: eine genau definierte Strecke mit einer klaren Höhenmeter-Anzahl, im Rahmen einer bestimmten Zeitspanne. Wir bieten ja nicht nur die 24- sondern auch die 12-Stunden-Trophy an für diejenigen, die es nicht ganz so extrem wollen. Und ich glaube, die Organisation macht einen guten Teil von der Beliebtheit dieses Events aus. Die wenigsten würden es machen, wenn sie sich selbst um die Auswahl einer Strecke und die Durchführung kümmern müssten. Das macht sicher auch den Reiz aus, dass man sich als Teilnehmer um nichts kümmern muss.

Klingt so, als wäre die Organisation eine Herausforderung. Wer testet die Strecken und wählt sie aus?
Die Vorarbeiten zu einer solchen Tour sind tatsächlich umfangreich. Man muss die Strecken etappenweise ablaufen, geeignete Pausenstationen organisieren und touristische Highlights miteinbeziehen. Am Tegernsee sind das natürlich der See, die Neureuth und das Wasmeier Bauernhofmuseum.

Die Teilnehmer lernen die Gegend also wandernd in 24 Stunden kennen. Besteht da eine gewisse Suchtgefahr?
Es sind Leute dabei, die schon von Beginn an mitwandern, als wir vor sechs Jahren das erste 24-Stunden-Wandern im Berchtesgadener Land organisiert haben. Für sie ist es jedesmal wieder spannend, weil immer wieder neue Regionen dazu kommen, die sie erwandern können.

Wie habe ich es mir denn vorzustellen, wenn ich bei der Trophy mitmarschiere? Wandern da alle in einem Pulk?
Nein, das ist sehr individuell. Meistens bilden sich kleinere Grüppchen – je nach Gehtempo. Wir haben jede Veranstaltung auf 200 Personen limitiert, es soll ja keine Massenveranstaltung werden, und die Qualität soll auch erhalten bleiben. Aber man lernt auf jeden Fall viele Menschen kennen. Beim Wandern kommen die Leute zusammen.

Und wie werde ich Trophy-König?
Das werden alle diejenigen, die bei mindestens drei der fünf Trophys mitmachen, die wir in diesem Jahr anbieten. Sie zahlen einen günstigeren Preis und bekommen außerdem ein kleines Präsent.

Weitere Infos und Anmeldung zur Wandertrophy unter www.24h-trophy.de
 
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