Die Kitzbüheler Hüttentour
Vom Horn zum Hahnenkamm
© Kitzbühel Tourismus
Kitzbühel mit seinem alpinen Wahrzeichen, dem Kitzbüheler Horn; links ein Teil des Wilden Kaisers, in der Mitte Berge der Chiemgauer Alpen, rechts ein paar Hörner der Loferer Steinberge
Kitzbühel mit seinem alpinen Wahrzeichen, dem Kitzbüheler Horn; links ein Teil des Wilden Kaisers, in der Mitte Berge der Chiemgauer Alpen, rechts ein paar Hörner der Loferer Steinberge
Sie meinen also, aufs Kitzbüheler Horn möchten Sie nicht, weil dort eine Bergbahn und eine Straße raufführen? Da würden Sie aber was versäumen, also allen Ernstes. An einem klaren Tag am Kitzbüheler Horn. Das bedeutet Bergschau, aber eine echte. Nicht so eine im Saal und mit Punkt und Ausrufezeichen (»Berg.Schau!«), wie sie der Deutsche Alpenverein für den heurigen Sommer angezettelt hat und bei der wahrscheinlich eh bloß wieder g’scheit dahergeredet wird.
Nein, holen Sie sich eine wirkliche Bergschau – die gibt’s auf dem Kitzbüheler Horn, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und: Man kann sie sich ja auch per pedes verdienen. Ab Oberndorf zum Harschbichl und auf teils drahtseilgesichertem Steig von Norden her zum Gipfel. Natürlich gibt es Alpineres als den südseitigen Abstieg auf Promenadewegen und in Nachbarschaft von Liften (der Alpenblumengarten lohnt indes allemal einen Besuch). Aber behalten wir immer im Hinterkopf, dass auch wir älter werden, dass eines Tages vielleicht die Knie oder die Pumpe nicht mehr so recht wollen und wir letztendlich froh um solche Einrichtungen sind. Außerdem lassen wir die Technisierung ohnedies bald hinter uns, das gilt bereits ab Hornköpflhütte.
Zwar berührt man bei der Bichlalm noch mal eine Liftstation, aber dann taucht man für lange Zeit ein in jene malerische Grasberge-Landschaft, die die Kitzbüheler Alpen nun einmal sind. Gebrajoch, Hochwildalmhütte, Henlabjoch, Saalkogel, Rauber, Kelchalm (Bochumer Hütte), Tor, Torsee oder Kelchalm – Sintersbacher Wasserfall heißen die Stationen. Für tüchtige Bergsteiger steht zudem der Tristkogel (fast) am Weg mit seinem neuen, nordseitigen Klettersteig (bis Schwierigkeitsgrad D), eine Attraktion, die gar nicht so recht zu den Kitzbühelern passen will, aber sei’s drum: Man muss ja nicht, man kann.
Das ist das Schöne beim Bergsteigen: Es ist (noch) weitgehend nicht reglementiert. Vielleicht kreiert ja in ferner Zukunft jemand Klettersteig-Wettkämpfe, was angesichts des derzeitigen Booms dieser Spielart nicht verwundern würde. Wäre das nicht eine neue Herausforderung für den Alpen(Sport)verein? Ich bin mir fast sicher: Falls mal tatsächlich wer auf solchen Schwachsinn käme und er würde Realität werden (sagen wir Einzelwertung am Zirler Klettersteig): Auch auf diesen Zug würde man im AV noch springen.
Vom Sintersbacher Wasserfall sind wir hinuntergestiegen zur Pass-Thurn-Straße und haben uns ab Alter Wacht mit dem Bus nach Breitmoos karriolen lassen zur Resterkogel-Bergbahn. Sogleich befinden wir uns freilich wieder in einem Liftgebiet und es lässt uns bis zur Trattenbachalm nicht los (der Verfasser kennt noch den liftfreien Skitourengipfel Zweitausender mit Tiefschnee-Abfahrt über eben jene Trattenbachalm hinunter ins Jochbergtal).
Doch dann kommt der schöne Anstieg zum Schwarzkogel, den wir zum Pengelstein hin überschreiten. Problemloser Berggenuss, auch über Jufenkamm und Ehrenbachhöhe hinweg. Klar, die Zivilisation hat uns wieder und die Hahnenkammbahn trägt uns am Schluss zurück ins alte Bergwerksstädtchen Kitzbühel, in dem es so viel zu entdecken gibt.
Übrigens lässt sich anstatt über die Trattenbachalm zu gehen eine überaus alpine Variante einbauen: Südseitig am Zweitausender vorbei, rauf zum Roßgruberkogel, Übergang zum Kleinen Rettenstein und über ihn hinweg zum Schwarzkogel, wobei man beim Kesselboden auf die genannte leichte Route trifft. Eine große Tour für Findige, Geübte (man muss sogar ein bisschen kraxeln) und mit dem Kitzbüheler-Alpen-Steilgras Vertraute. Der Boden muss trocken sein für diese tolle Gipfelvariante. Und das Wetter absolut sicher.
Nein, holen Sie sich eine wirkliche Bergschau – die gibt’s auf dem Kitzbüheler Horn, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und: Man kann sie sich ja auch per pedes verdienen. Ab Oberndorf zum Harschbichl und auf teils drahtseilgesichertem Steig von Norden her zum Gipfel. Natürlich gibt es Alpineres als den südseitigen Abstieg auf Promenadewegen und in Nachbarschaft von Liften (der Alpenblumengarten lohnt indes allemal einen Besuch). Aber behalten wir immer im Hinterkopf, dass auch wir älter werden, dass eines Tages vielleicht die Knie oder die Pumpe nicht mehr so recht wollen und wir letztendlich froh um solche Einrichtungen sind. Außerdem lassen wir die Technisierung ohnedies bald hinter uns, das gilt bereits ab Hornköpflhütte.
Zwar berührt man bei der Bichlalm noch mal eine Liftstation, aber dann taucht man für lange Zeit ein in jene malerische Grasberge-Landschaft, die die Kitzbüheler Alpen nun einmal sind. Gebrajoch, Hochwildalmhütte, Henlabjoch, Saalkogel, Rauber, Kelchalm (Bochumer Hütte), Tor, Torsee oder Kelchalm – Sintersbacher Wasserfall heißen die Stationen. Für tüchtige Bergsteiger steht zudem der Tristkogel (fast) am Weg mit seinem neuen, nordseitigen Klettersteig (bis Schwierigkeitsgrad D), eine Attraktion, die gar nicht so recht zu den Kitzbühelern passen will, aber sei’s drum: Man muss ja nicht, man kann.
Das ist das Schöne beim Bergsteigen: Es ist (noch) weitgehend nicht reglementiert. Vielleicht kreiert ja in ferner Zukunft jemand Klettersteig-Wettkämpfe, was angesichts des derzeitigen Booms dieser Spielart nicht verwundern würde. Wäre das nicht eine neue Herausforderung für den Alpen(Sport)verein? Ich bin mir fast sicher: Falls mal tatsächlich wer auf solchen Schwachsinn käme und er würde Realität werden (sagen wir Einzelwertung am Zirler Klettersteig): Auch auf diesen Zug würde man im AV noch springen.
Über Trattenbachalm und Schwarzkogel
Vom Sintersbacher Wasserfall sind wir hinuntergestiegen zur Pass-Thurn-Straße und haben uns ab Alter Wacht mit dem Bus nach Breitmoos karriolen lassen zur Resterkogel-Bergbahn. Sogleich befinden wir uns freilich wieder in einem Liftgebiet und es lässt uns bis zur Trattenbachalm nicht los (der Verfasser kennt noch den liftfreien Skitourengipfel Zweitausender mit Tiefschnee-Abfahrt über eben jene Trattenbachalm hinunter ins Jochbergtal).Doch dann kommt der schöne Anstieg zum Schwarzkogel, den wir zum Pengelstein hin überschreiten. Problemloser Berggenuss, auch über Jufenkamm und Ehrenbachhöhe hinweg. Klar, die Zivilisation hat uns wieder und die Hahnenkammbahn trägt uns am Schluss zurück ins alte Bergwerksstädtchen Kitzbühel, in dem es so viel zu entdecken gibt.
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Übrigens lässt sich anstatt über die Trattenbachalm zu gehen eine überaus alpine Variante einbauen: Südseitig am Zweitausender vorbei, rauf zum Roßgruberkogel, Übergang zum Kleinen Rettenstein und über ihn hinweg zum Schwarzkogel, wobei man beim Kesselboden auf die genannte leichte Route trifft. Eine große Tour für Findige, Geübte (man muss sogar ein bisschen kraxeln) und mit dem Kitzbüheler-Alpen-Steilgras Vertraute. Der Boden muss trocken sein für diese tolle Gipfelvariante. Und das Wetter absolut sicher. So bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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Die Kitzbüheler Hüttentour. Von Horst Höfler
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