Alles im Griff Leichtpickel im Test | BERGSTEIGER Magazin
Kaufberatung Leichtpickel - Der Bergsteiger Test

Alles im Griff Leichtpickel im Test

Auch wenn man ihn nicht immer braucht – bei anspruchsvolleren Skitouren und einfachen Gletschertouren gehört ein Pickel zur Standardausrüstung. Hier erfahren Sie, welcher Pickel für Ihren Zweck der richtige ist.
(Aus BERGSTEIGER 02/2013)
 
Alles im Griff Leichtpickel im Test © BERGSTEIGER
Alles im Griff - Leichtpickel im Test
Leichtpickel haben zwei Grundfunktionen: sie dienen als Gehhilfe und zur Sicherung. Winters wie sommers eignen sie sich für Firntouren aller Art mit steilen Flanken, flachen Gletschern oder kombinierten Kraxeleien im Gipfelbereich.

Welcher Pickel ist der geeignete?

Skitour: Für steiles Firngelände oder Kombigrate im Winter reicht ein Ultraleichtpickel mit Alukopf und evtl. abgestumpfter Zahnung aus. Der Pickel sollte gerade und circa 60 cm lang sein sowie eine Handschlaufe besitzen. Die Haue ist leicht gekrümmt.
Gletscher: Haue und Spitze sollten für eventuelle Eispassagen scharf sein, der Schaft kann für besseren Zug so gekrümmt sein, dass er sich noch leicht einrammen, zum Gehen benutzen und eingraben lässt. Gehpickel sind bis 80 cm lang.
 

Von der Schaufel bis zur Schlaufe

Kopf Am Pickelkopf sollten sich bei Leichtpickeln idealerweise eine wenig gekrümmte und nicht zu kurze, gezahnte Haue und auf der anderen Seite eine breitere Schaufel befinden. Aluminiumhauen sind leichter, aber weniger leistungsfähig.
Schaft Der Schaft sollte für Universalverwendung gerade oder für vereiste Steilhänge oben etwas gekrümmt sein und aus Aluminium bestehen.  
Spitze Für den Winter reicht als Spitze ein schräg abgeschnittener Schaft, bei Gletschertouren ist eine scharfe echte Spitze besser.
Schlaufe Eine Handschlaufe ist zur Verlustsicherung sinnvoll. Ultaleichtpickel, die über keine Schlaufen verfügen, haben stattdessen häufig einen Reibungsgriff.
 

Mit dem Pickel auf Tour  

  • Beim Aufsteigen sollte man den Kopf so greifen, dass die Schaufel nach vorne zeigt (außer Kong). Dadurch stößt die Spitze optimal in den Schnee und falls man ausrutscht, ist der Pickel ohne Umgreifen bremsbereit.
  • Ohne Handschuhe ist es bequemer, sich auf der Schaufel abzustützen – die Haue schaut in diesem Fall nach vorn. Zumindest beim Abstieg ist dies sogar sicherer.  
  • Im Gegensatz zum Eisklettern lassen sich alle Elemente des Basis-Pickels separat einsetzen: die Spitze zum sicheren Gehen, der Schaft als Fixpunkt im Firn, der Kopf zum provisorischen Sichern und Abstützen, die Haue zum Einschlagen an steilen Hängen und zur Selbstrettung, die Schaufel zum Ausschlagen eines Platzes zum Sitzen  
  • Kürzere Pickel lassen sich in besonders steilen Passagen und im kombinierten Gelände von verschneiten Gipfelgraten besser verwenden.
Text: Christian Schneeweiß
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