BERGSTEIGER Extra Alpentouren - page 13

Stadt, zwischen Touristen aus allerWelt.
Mountainbiker treten ander Innpromena-
de auf demWeg zu ihrer Feierabendtour
in die Pedale. Ein paar drahtige Burschen
schlenderndurchdieMaria-Theresien-Stra-
ße,dieShopping-Meile Innsbrucks,Kletter-
schuhe und Seil lässig über der Schulter.
Downhill-Biker rollen nach adrenalinrei-
cher Abfahrt auf einem der steilsten und
schwierigstenTrailsEuropasdurchdiemit-
telalterlichenGassen.
Wege durch ein Felsen-Labyrinth
Die südlichste Gipfelphalanx des Karwen-
dels, die wie einWall aus hellem Kalkge-
stein über dem Inntal aufragt, wird aus
InnsbruckerPerspektivezurNordkette. Sie
ist für die Einheimischen ständigpräsente
Bergkulisse, alpinerSpielplatz,Naturerleb-
nis vor der Haustüre– ein Stück Lebens-
qualität. Eineder reizvollstenTourenüber
denDächern der Stadt ist der Innsbrucker
Klettersteig. Gleich sieben Gipfel werden
überschritten, Fernblicke bis zur Firnkro-
ne der Zillertaler und Stubaier Alpen in-
klusive. Vor allem im zweiten Teil, einem
Labyrinth aus Felszacken, Scharten und
Kaminen, wird es ganz schön luftig unter
denSohlen.
Wer lieber festen Boden unter den Füßen
behält, ist amGoetheweg gut aufgehoben,
einer alpinen, gesicherten Promenade für
Genießer. Er schlängelt sichüber die stei-
lenHängederNordketteundhatAusblicke
zu bieten, die den deutschenDichterfürs-
ten bestimmt zu Lobeshymnen veranlasst
hätten. Und wieder ist es vor allem das
Kontrastprogramm, das begeistert: auf
Fotos: Innsbruck Tourismus (2), JoachimStark
Innsbruck istkeineMillionen-Metropole.Trotzdem istesberühmt: fürseineLage
anhohenBergketten. FürseineKinder, vondenenviele indieAlpingeschichte
eingingen.Und fürseinspeziellesFlair. EineHommagevon
FranziskaBaumann
schweben Seilbahngondeln weitere zwei
Etagenhöher, über die Seegrube zur Berg-
stationHafelekar auf gut 2200MeternSee-
höhe.Dort liegt Innsbruck,die120000-Ein-
wohner-Stadt, denAusflüglern zu Füßen:
dieverschachteltenDächerderAltstadt,die
grüneKuppelderHofburg,dasgewundene
Banddes Inns,eingefasstvoneinemGipfel-
kranzausKuppenundKarwendel-Zacken.
Hauptstadt der Alpen– für die Innsbru-
cker ist dies mehr als ein Slogan im Tou-
rismusprospekt. Es ist ein Lebensgefühl.
RucksackbepackteWanderermischen sich
amGoldenenDachl,einemPrunk-Erkeraus
Habsburger Zeiten undWahrzeichen der
G
eradenoch lagzwischendenen-
genAltstadtgassenmit erkerge-
schmücktenHäusernCappucci-
no-Duft inder Luft. Keinehalbe
Stunde später tasten die Füße
in den Bergschuhen nach Tritten im Fels,
stürztderBlick1700Meter ins Inntalhinab.
Die kurze Reise von der Stadt ins Gebirge
beginntmit der Fahrt auf einer Rolltreppe
indie Innsbrucker»Unterwelt«.Dierenom-
mierteArchitektinZahaHadidhat dieTal-
stationderHungerburgbahn inmodernem
Design gestaltet, als Kontrastpunkt zuden
altehrwürdigenGebäudender ehemaligen
Residenzstadt. Vom Stadtteil Hungerburg
KarlGabl, langjährigerLeiterderWetterdienst-
stelle Innsbruck,Bergführer, steigtgerneauf
dieSerlesundgenießtdenBlickauf Innsbruck
»EsgibtkeineStadt inden
Alpen,wodieBergeso
nah insWohnzimmerfens-
terhereinschauen.
StarTrek in Innsbruck?Die2007neueröffneteHungerburgbahn
AlpenExtra
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