TV-Tipps > Im Schatten des Glücks
17.07.2019
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Im Schatten des Glücks

Die Vorboten des Unheils kündeten sich beim Bauern Sepp Epp vor vier Jahren durch starke Schmerzen in den Beinen an. Noch ahnte der Bergbauer aus dem Urner Maderanertal nicht, dass sich ein Drama mit schwerwiegenden Konsequenzen anbahnte. Betroffen davon ist auch seine siebenköpfige Familie, die in den letzten Jahren ohnehin vom Schicksal schwer geprüft wurde: Vor zwei Jahren wurde die Exfrau des Bauern und Mutter der Kinder wegen Mordes verurteilt. Im Winter des gleichen Jahres donnerte eine Schneelawine auf den Weiler Acherli und richtete rund um den Hof kostspielige Schäden an. Nur dank grossem Glück wurde niemand verletzt. Immer im Sommer droht Steinschlaggefahr. Einmal wurde die Nachbarin der Familie von einem Stein getroffen und verlor dabei ihr Leben. Auch Schlammlawinen in den Sommermonaten sind keine Seltenheit und machen die Wege unpassierbar. Gleichzeitig versiegen die Wasserquellen aus unerklärlichen Gründen immer mehr auf dem Land der Bergbauernfamilie. Wohl besteht ein Projekt für eine Leitung, die aus Bristen Wasser hoch pumpen könnte. Doch die notwendigen Kosten von 50'000 Franken kann die Familie unmöglich selber aufbringen. Seit Generationen schon leben und arbeiten die Epps in einem engen Talabschnitt des Maderanertales zwischen furchterregenden Felsen. Die Wiesen sind steil und können nur von Hand mit der Sense gemäht werden. Wen wundert es, dass keines der Epp-Kinder sich wirklich vorstellen kann, den Bauernbetrieb zu übernehmen, der in den Wintermonaten immer im Schatten liegt. Mindestens bis zu seiner Pensionierung möchte Sepp Epp das Acherli weiterhin bewirtschaften. Doch auch dieser Wunsch ist mehr als ungewiss, denn sein Arzt stellt dem 60-jährigen Bergbauern eine traurige Diagnose. Der Dokumentarfilm von Hanspeter Bäni geht ans Herz - ohne sentimental zu sein.