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03.04.2020
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Wildes Elba

Trotz ihrer touristischen Erschließung hat die Insel Elba eine wilde, naturbelassene Seite, die im Mittelmeerraum ihresgleichen sucht. Gründe dafür sind die frühe Errichtung eines Nationalparks, die natürliche Unzugänglichkeit der steilen Küsten und des bergigen Hinterlandes und das unermüdliche Ringen engagierter Naturschützer. Bis heute sind große Teile Elbas unbewohnt. Inzwischen umfasst der Nationalpark über 50 Prozent der Fläche Elbas. Die größte Insel des Toskanischen Archipels ist deshalb während der Vogelwanderung wichtige Raststation für die kleinen Zugvögel und für die großen Greifvögel auf ihrem Weg von und nach Afrika. Schmetterlinge und Insekten schwärmen aus, wenn im Frühjahr die blumenreiche Macchia die Hänge in ein buntes Farbenspiel taucht. Francesca Giannini will diese Welt und ihre Bewohner schützen: Die Biologin und gebürtige Elbanerin kämpft an allen Fronten für den Erhalt der Inseln des Toskanischen Archipels, etwa gegen die eingeschleppten Wildschweine und Mufflons, die in der einzigartigen Fauna viele Schäden anrichten. Aber auch auf der ehemaligen Gefängnisinsel Pianosa hat sie sich für den Schutz der Umwelt stark gemacht und Verbote durchgesetzt. Mit Erfolg: Eine große Dichte an Zugvögeln macht hier Stopp. Zudem siedeln hier außergewöhnliche Tierarten wie der genetisch einzigartige Urhase. Wiedehopf und Bienenfresser können ungestört brüten und auch die Bestände der vom Aussterben bedrohten Korallenmöwen und Gelbschnabel-Sturmtaucher können sich wieder erholen. Die Unterwasserwelt ist flächendeckend geschützt und Francesca Giannini hofft, dass sich bedrohte Arten vom Schutzgebiet aus das Mittelmeer zurückerobern.