Am 18. Mai 2024 verunglückte der deutsche Alpinist Martin Feistl tödlich beim Free-Solo-Klettern an der 2468 Meter hohen Scharnitzspitze. Der 27-Jährige verlor in der Spitzenstätter Route den Halt und stürzte etwa 40 Meter tief, bevor er auf einem Felsband aufschlug und danach weitere 50 Meter auf einem Schneefeld abrutschte. Trotz sofortiger Hilfe durch einen zufällig anwesenden Bergretter verstarb er noch an der Unfallstelle. Feistl war ein erfahrener und ambitionierter Kletterer, der für seine zahlreichen Erstbegehungen und seine puristische Herangehensweise bekannt war.
Topalpinist und guter Freund
„Martin war ein echt guter Alpinist und ich habe ihn sehr gemocht. Die Erinnerung sollte erhalten bleiben“, schreibt uns uns Arthur Kudelka, Leiter der Lowa-Service-Abteilung, der auch einen persönlichen Nachruf veröffentlicht hat:
RIP lieber Martin,
ich weiß noch genau, als ich dich in Konstein getroffen habe. Wir hatten beide ein Projekt, deins allerdings viel schwerer und ohne Bohrhakennutzung. Ich war beeindruckt von deinem Können und deiner mentalen Stärke. Dann hast du richtig Gas gegeben, bist bei uns ins PRO Team gekommen und mit einigen Athleten unterwegs gewesen. Immer herausfordernd, immer anspruchsvoll und immer stark. Philosophiert hast du oft über das Klettern, den Stil und auch über die Anreise. Du warst Purist, konntest dich schinden und es war dir kein Weg zu weit. Ob mit dem Fahrrad, der Bahn oder dem Segelschiff, Hauptsache ohne Auto oder Flieger. Nie hätte ich gedacht, dass dich etwas umwerfen kann.
Leider muss ich jetzt Abschied von dir nehmen. Auch wenn ich es immer noch nicht verstehen oder begreifen kann. Viel zu früh und viel zu jung. Ich werde dich, dein Wesen und deine große Freude am Klettern nie vergessen.
Ruhe in Frieden. Wir sehen uns wieder.