Die noch unbekannte Journalistin Cecily Wong bekommt die Chance ihres Lebens: Der berühmte Bergsteiger Charles McVeigh eröffnet ihr die Möglichkeit, ein Exklusivinterview zu geben. Allerdings nur, wenn sie ihn auf den letzten der 14 Achttausender begleitet, den Manaslu in Nepal.
Mit diesem Berg würde er sein Ziel erreichen, was die wenigsten für möglich gehalten hätten. In weniger als einem Jahr alle höchsten Gipfel der Welt „clean“ – ohne künstlichen Sauerstoff und Sicherung – im Alpinstil zu erklimmen und somit seinen Titel als erfolgreichster lebender Bergsteiger der Welt zu verteidigen.
Mysteriöser Mord am Manaslu?
Auch Cecily ist schon das ein oder andere Mal Bergsteigen gewesen, aber bei weitem nicht auf dem Niveau um, ohne weiteres in die Todeszone von über 7000 Meter zu steigen. Nichtsdestotrotz begreift sie diese einmalige Gelegenheit als letzte Chance, aus ihrem Leben etwas zu machen und nimmt sich dieser Herausforderung an.
Dabei hegt die Journalistin große Zweifel, ob sie überhaupt in der Lage ist, den 8163 Meter hohen Berg zu bezwingen. Er wird ihr alles abverlangen. Bestärkt werden diese Gedanken, als mehrere Expeditionsteilnehmer auf ungeklärter Art und Weise ums Leben kommen.
Cecily glaubt zunächst als einzige nicht daran, dass es sich dabei um Unfälle handelt und ist fest davon überzeugt, dass einer von ihnen ein Mörder ist. Wem von ihrem Expeditionsteam kann sie also noch trauen?
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Tragischer Unfall oder grausamer Mord am Manaslu? Foto: Adobe Stock / Martin
Gefährlicher 8000er
Die Autorin Am McCulloch entführt uns mit ihrer Geschichte gleich zu Beginn in das eiskalte und bedrohliche Terrain eines Achttausenders und erzeugt dabei eine mitreisende Atmosphäre. Sie versteht es, die berauschenden Gefühle des Bergsteigens mit den unangenehmen Emotionen wie Angst, Leid und Hoffnungslosigkeit zu verbinden.
Nicht ohne Grund, denn sie selbst ist Bergsteigerin und hat bereits den Manaslu bestiegen. Sie weiß somit um die Gefahren und Strapazen des Bergsteigens und verbindet in der Geschichte ihre eigenen Erfahrungen mit einem rätselhaften Mordfall auf großer Höhe.
Bergsteigeralltag im düsteren Basislager
McCullochs bildhaften Beschreibungen lassen den Manaslu lebendig wirken und den Aufstieg vor allem authentisch. Als Hörer lernen wir dabei nicht nur die Umgebung gut kennen, sondern auch das Team in seinem Bergsteigeralltag.
Die Nähe zur Realität erzeugt eine besondere Stimmung. Vor allem das beklemmende und düstere Gefühl in den Basislagern sorgt für Spannung, welche sich immer weiter aufbaut.
Die Geschichte ist packend erzählt und sehr gutgeschrieben.
Nicht immer ist das Basislager am Manaslu ein friedlicher Ort. Foto: Adobe Stock / Maygutyak
Tödliche Gefahren am Berg
Auch Laien des Bergsports finden sich sofort mit den Begrifflichkeiten zurecht und können der Geschichte problemlos folgen. Bergsteiger hingegen können einiges über Ausrüstung und Klettertechniken lernen sowie die wahren Gefahren, abseits des fiktiven Mordes, auf über 7000 Metern Höhe.
Denn neben vielen Gesundheitsgefahren sei es durch Kälte, der Lawinen, werden auch Halluzinationen und Unzurechnungsfähigkeit thematisiert, allgemein bekannt als Höhenkrankheit.
Packender Thriller: Spannung bis zum Ende
Die Geschichte ist von Beginn an packend, auch wenn die Thrilleratmosphäre erst ab der Hälfte des Buches an Fahrt gewinnt. Dann allerdings wird es zunehmend rasanter. Je höher das Bergsteigerteam aufsteigt, desto gefährlicher wird der Schauplatz am Manaslu.
Eine überraschende Wendung mit dramatischen Folgen ereignet sich passenderweise am Gipfel. Die Geschichte ist somit hervorragend strukturiert und von der Schauspielerin Britta Steffenhagen exzellent gelesen. Allein durch das Setting überzeugt das Hörbuch mit Spannung und Faszination, da für die meisten die Todeszone ein äußerst fremdes Milieu darstellt.
„Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod“ ist ein packender Thriller vor fantastischer Kulisse, der sich nicht nur aus dem Ideenreichtum, sondern auch den persönlichen Erlebnissen der Autorin zusammensetzt.
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