WANDERAUSRÜSTUNG

Stirnlampen im Test

Sie ist kein zentraler Ausrüstungsgegenstand. Ganz ohne kommt dennoch kaum ein Bergsteiger aus. Die Stirnlampe kann große Dienste leisten, etwa wenn man im Winter unerwartet in die Dunkelheit gerät oder abends zur Pistentour aufbricht. Wir zeigen, welche Modelle sich für welchen Zweck am besten eignen.

Vor allem im Winter ein Muss: die Stirnlampe
Vor allem im Winter ein Muss: die Stirnlampe© LED Lenser

Eine typische Situation: Es ist Spätherbst, man lässt sich Zeit beim Frühstück, die Anfahrt zieht sich und die Wanderung erweist sich dank Schnee im Kammbereich und dürftiger Wegführung als länger als gedacht. Plötzlich bricht die Dämmerung herein. Da holt der Freund eine Stirnlampe aus dem Rucksack und verkündet: »Habe ich von Herbst bis Frühjahr immer dabei.« Selig, wer solche Freunde hat! Die Alternative: selbst eine mitnehmen.

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Stirnlampen-Test: Unsere Kriterien

Einfache Bedienung und kleines Gewicht

Eine Stirnlampe sollte leicht und kompakt sein, mit einem elastischen, verstellbaren Kopfband für bequemen Sitz. Um optimale Sicht zu gewährleisten und die Hände freizuhaben, sollte sie Licht in einem Bereich von 60 bis 90 Grad vertikal schwenken können. Die getestete Stirnlampen sollten so leicht wie möglich und so schwer wie nötig sein. Leistungsstarke Modelle wiegen etwa 100 Gramm, während Hochleistungslampen bis zu 200 Gramm wiegen können. Die Verwendung von wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus, um herkömmliche Batterien zu ersetzen, bewerten wir in unserem Test ebenfalls positiv.

Lichtstärke und Fokussierung

Die Bedienung sollte intuitiv sein, und die Stirnlampe sollte verschiedene Modi, darunter Fern- und Streulicht bereitstellen.  Eine Lampe ohne Streulicht wird als nicht vollständig bergtauglich betrachtet. Einige Modelle haben Sperren gegen versehentliches Einschalten oder Akku-Abtrennungen gegen Kriechstrom, ein Pluspunkt für unseren Test. Lampen für den nächtlichen Bergeinsatz sollten eine starke Power-LED (1 bis 5 Watt) besitzen.

Die meisten Hersteller geben für Stirnlampen Lichtmengen von 120 bis 200 Lumen an, im Boost-Modus oder bei Speed-Lampen sogar deutlich mehr. Für verschiedene Aktivitäten wird empfohlen, die Fokussierung anzupassen: Fernlicht sollte für Hochtouren mittel orientieren, für Speed-Aktivitäten schmaler gebündelt sein.

Die meisten Stirnlampen haben laut Hersteller eine Leuchtweite von 70 bis 100 Metern bei höchster Leistung, während die stärksten Modelle deutlich über 100 Meter erreichen können. Beachte jedoch, dass die offizielle Leuchtweite oft als zu hoch angegeben wird.

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Unsere 5 Testsieger im Überblick

1. Petzl Actik Core

Unser Fazit: Die Actik Core kombiniert ein kompaktes Packmaß und Leichtgewicht mit einer beeindruckenden Leuchtleistung und kann in unserem Test in allem Punkten sehr gut abschließen. Sie ist damit die perfekte Allround-Stirnlampe.

 

Petzl Actik Core
Petzl Actik Core

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Steckbrief:

  • Preis: 75 €
  • Gewicht (mit Akku): 83 g
  • Einsatzbereich: Allround-Lampe
  • Akku/Ladezeit: 4,5 Wh/03:20 Stunden
  • Leuchtdauer: 2,5 bis 100 Stunden (je nach Leuchtmodus)
  • Leuchtweite: 8 bis 117 m (Rotlicht: 7 m)
  • Bedienung: einfach, handschuhtauglich

 

2. Silva Trail Speed 5X

Unser Fazit: Die aus der Silva Run Collection entstammende Stirnlampe ist mit ihren Features und Tragekomfort vor allem auf den Sport ausgerichtet. Sie ist enorm leicht und lichtstark. Eine Go-to Lampe für jeden Sportler.

 

Silva Trail Speed 5X
Silva Trail Speed 5X

179,90€

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Steckbrief:

  • Preis: 180 €
  • Gewicht (mit Akku): 190 g (Akku abnehmbar)
  • Einsatzbereich: Sport
  • Akku/Ladezeit: 14,8 Wh/2:00 Stunden
  • Leuchtdauer: 3 bis 10 Stunden
  • Leuchtweite: 30 bis 160 m
  • Bedienung: Schaltreihenfolge nicht ideal

 

3. Black Diamond Storm 500-R

Unser Fazit: Die Storm lässt keine Wünsche offen. Mit einer riesigen Anzahl an Leuchtmodi, gutem Akku und vielen Features ist diese Stirnlampe für Trekkingtouren ideal.

 

Black Diamond Storm 500-R
Black Diamond Storm 500-R

59,00€

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Steckbrief:

  • Preis: 65 €
  • Gewicht (mit Akku): 100 g (Akku fest verbaut)
  • Einsatzbereich: Camping und Touring
  • Akku/Ladezeit: 6,7 Wh/2:00 Stunden
  • Leuchtdauer: 4,5 bis 35 Stunden
  • Leuchtweite: 13 bis 85 m (10 Sekunden Boost Modus: 105 m)
  • Bedienung: lange Ladezeit, kleine Taster

 

4. Petzl NAO RL

Unser Fazit: Petzls Topmodell garantiert ideal angepasste Beleuchtung in jeder Situation. Sie überzeugt primär mit ihrem Lichtsensor und Rotlichtmodus am Hinterkopf.

 

Petzl NAO RL
Petzl NAO RL

119,90€

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Steckbrief:

  • Preis: 160 €
  • Gewicht (mit Akku): 145 g (Akku abnehmbar
  • Einsatzbereich: Camping, Touring, Sport
  • Akku/Ladezeit: 9,4 Wh/4:30 Stunden
  • Leuchtdauer: 2,5 bis 30 Stunden
  • Leuchtweite: 18 bis 155 m (Rot: 20 bis 46 m)
  • Bedienung: lange Ladezeit, etwas knifflig

 

5. Lupine Penta 5700k

Unser Fazit: Die Penta 5700k präsentiert sich als eine preisgünstige und dennoch leistungsstarke Lupine-Lampe – klein, kompakt und mit allen Vorteilen. Die in Deutschland gefertigte Lampe überzeugte mit top Ausleuchtung, vielen Modi sowie höchstem Trage- und Bedienkomfort.

 

Lupine Penta 5700K Stirnlampe
Lupine Penta 5700K Stirnlampe

160,00€

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Steckbrief:

  • Preis: 160 €
  • Gewicht (mit Akku): 111 g
  • Einsatzbereich: Allround-Lampe
  • Akku/Ladezeit: 6,7 Wh/2:30 Stunden
  • Leuchtdauer: 3 bis 120 Stunden
  • Leuchtweite: Je nach Modus 110 m/2 bis 80 m/13 m/22 m
  • Bedienung: voll handschuhtauglich

Generelle Stirnlampen Tipps

  • Hochwertige Stirnlampen besitzen zumeist Tabellen der Leuchtstufe mit Leuchtleistung, -dauer und -weite.
  • Hochleistungslampen mit Hinterkopf-Akku besitzen ein Verlängerungskabel zum Verstauen in einer Jackentasche (bei Kälte/Abfahrt mit Helm).
  • Bei Kälte sinkt die Leuchtdauer von normalen Batterien stark, bei Lithium-Batterien/Akku weniger.
  • Lässt sich der Lampenkopf nicht einhändig bewegen, spreizt man ihn seitlich mit Daumen und Zeigefinger vom Rahmen ab.
  • Eine Leuchtstufe unter dem Maximum bietet oftmals das beste Verhältnis von Leuchtkraft zu Leuchtdauer.

Stirnlampen FAQ – die häufigsten Fragen

Die perfekte Stirnlampe zu finden, erweist sich häufig als schwieriger als gedacht. Wir klären noch einmal die wichtigsten und am häufigsten gestellten Fragen.

Die Entscheidung zwischen USB-Ladung und Batterie hängt von deinen persönlichen Vorlieben, deinem geplanten Einsatzbereich und deinen Anforderungen ab. Wir haben dir hier einige Vorteile der jeweiligen Option aufgelistet.

USB-Ladung:

  1. Wiederaufladbar: Stirnlampen mit USB-Ladefunktion sind wiederaufladbar. Das kann bequem sein, da du keine Einwegbatterien kaufen und entsorgen musst.
  2. Kostenersparnis auf lange Sicht: Während der Kaufpreis möglicherweise höher ist, könntest du auf lange Sicht Geld sparen, da du keine ständigen Ausgaben für Einwegbatterien hast.
  3. Umweltfreundlichkeit: Wiederaufladbare Stirnlampen sind oft umweltfreundlicher, da sie dazu beitragen, den Abfall von Einwegbatterien zu reduzieren.
  4. Nachhaltigkeit: Wenn du Zugang zu einer Stromquelle hast, ist eine USB-Stirnlampe eine praktische Option.

Batteriebetrieben:

  1. Flexibilität: Stirnlampen mit austauschbaren Batterien bieten die Flexibilität, Ersatzbatterien mitzunehmen, was besonders nützlich ist, wenn du für längere Zeit im Freien unterwegs bist.
  2. Notfallversorgung: Falls du keine Möglichkeit zum Aufladen hast, könnten batteriebetriebene Stirnlampen in Notfallsituationen nützlich sein, wenn keine USB-Ladefunktion verfügbar ist.
  3. Leichtgewicht: Batteriebetriebene Stirnlampen können manchmal leichter sein, da sie keinen eingebauten Akku haben.

Die Wasserdichtigkeit von Stirnlampen variiert je nach Modell und Hersteller. Viele moderne Stirnlampen sind zumindest spritzwassergeschützt oder wetterfest, was bedeutet, dass sie leichtem Regen oder Spritzwasser standhalten können. Dies ist besonders wichtig für Outdoor-Aktivitäten, bei denen die Wetterbedingungen unvorhersehbar sein können.

Einige Stirnlampen sind sogar wasserdicht und können für begrenzte Zeit unter Wasser eingetaucht werden, ohne Schaden zu nehmen. Diese Modelle sind besonders nützlich für Aktivitäten wie Höhlenforschung oder andere wasserreiche Umgebungen. Um herauszufinden, ob deine Stirnlampe wasserdicht ist, solltest du dir den IP-Faktor angucken. Die Angabe „IPx4" bedeutet beispielsweise, dass die Stirnlampe spritzwassergeschützt ist, während „IPx7" darauf hinweisen könnte, dass die Lampe vorübergehend in Wasser eingetaucht werden kann.

Leistungsfähige Allround-Lampen wiegen um 100 Gramm, Hochleistungslampen für schnelle Aktivitäten bis 200 Gramm. Minilampen kommen auf 85 bis 55 Gramm.

Die Kosten für eine gute Stirnlampe können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Marke, Helligkeit, Energiequelle, Zusatzfunktionen und Qualität der Verarbeitung. Im Allgemeinen gibt es Stirnlampen in einer Preisspanne von etwa 20 bis 150 Euro oder mehr.

Für den gelegentlichen Gebrauch oder einfache Outdoor-Aktivitäten können preisgünstigere Modelle im Bereich von 20 bis 50Euro ausreichen. Diese bieten oft ausreichend Helligkeit und grundlegende Funktionen.

Wenn du jedoch eine Stirnlampe für anspruchsvollere Aktivitäten wie Camping, Wandern, Joggen oder andere Outdoor-Abenteuer suchst, könnte es sinnvoll sein, in ein hochwertigeres Modell im Bereich von 50 bis 100 Euro oder mehr zu investieren. Diese Lampen bieten oft eine höhere Leuchtkraft, längere Akkulaufzeiten, bessere Verarbeitung und möglicherweise zusätzliche Funktionen wie wasserdichte Eigenschaften oder verschiedene Lichtmodi.

Die erforderliche Helligkeit für deine Stirnlampe hängt immer auch von deinen Absichten ab. Trotzdem haben wir dir hier einige Richtwerte zusammengefasst.

  1. Camping und Wandern: Für grundlegende Camping- und Wandertätigkeiten, bei denen eine moderate Beleuchtung erforderlich ist, können Stirnlampen im Bereich von 100 bis 300 Lumen ausreichend sein.
  2. Joggen und Laufen: Für das Laufen in der Dunkelheit oder auf unebenem Gelände wird oft eine hellere Stirnlampe im Bereich von 200 bis 400 Lumen empfohlen, um Hindernisse deutlich sichtbar zu machen.
  3. Radfahren: Beim Radfahren, insbesondere bei schnellen Geschwindigkeiten, kann eine Stirnlampe mit 400 Lumen oder mehr notwendig sein, um die Fahrbahn gut auszuleuchten und die Sichtbarkeit zu verbessern.
  4. Hoch- und Skitouren: Auf Bergtouren und Skitouren ist eine Stirnlampe mit mehr als 400 Lumen zu empfehlen. Auch hier gilt – deine Abfahrt sollte gut ausgeleuchtet sein und deine eigene Sicherheit steigern.

Eine gute Stirnlampe lässt sich an verschiedenen Details erkennen:

  1. Schalter/Tasten: Die Schalter an deiner Stirnlampe sollten einen leicht spürbaren Druckpunkt haben und sich auch mit Handschuhen einwandfrei bedienen lassen. Ein Schutzmechanismus gegen versehentliches Aktivieren während des Transports wäre optimal.
  2. Batteriefach und USB-Anschluss: Wird deine Stirnlampe über Batterie betrieben, solltest du darauf achten, dass das Batteriefach eine gut sichtbare Plus-Minus-Markierung besitzt. Vor allem auf Touren ohne Lademöglichkeiten ist es wichtig, dass deine Akku-Stirnlampe immer auch die Option bietet, sie mit Batterien zu betreiben.
  3. Anzeige des Akkustandes: Um ein sicheres Navigieren gewährleisten zu können, sollte deine Stirnlampe eine mehrstufige/mehrfarbige Anzeige der verbleibenden Akkukapazität ermöglichen.
  4. Gehäuse: Ein zentraler Aspekt einer guten Stirnlampe ist der Nässeschutz. Deine Lampe sollte mindestens regendicht sein, was einer IP-Klasse von 4 entspricht. Lampen mit IPx8 sind dagegen dauerhaft tauchfähig.
  5. Hauptscheinwerfer: Der Hauptscheinwerfer sollte eine weitreichende Leuchtkraft für Suchanwendungen bieten und gleichzeitig einen breiten Lichtkegel haben, um den Weg vor den Füßen und die unmittelbare Umgebung zu erhellen.
  6. Flutlicht-LED: Zum Lesen oder Aufbauen des Zelts braucht es oft gar nicht die Lichtstärke der Haupt-LED. Deshalb sollte deine Stirnlampe auch noch über ein bis zwei diffus leuchtende Flutlicht-LEDs für Aktivitäten im Nahbereich verfügen.
  7. Rotlicht: Das Rotlicht ist nicht nur im blinkenden Modus als (Not-) Signalgebung von Bedeutung, auch für Nachtwanderungen es sehr nützlich sein, denn Rotlicht beeinträchtigt nicht die Anpassung der Augen an die Dunkelheit.

 

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Über die Autorin

Julika Brücke

Social Media- und Outdoor-Expertin

Seit 2023 ist Julika Brücke für Planet Outdoor und Bergsteiger in den Bereichen Online-Redaktion und Social Media als Werkstudentin tätig. Hier verbindet die Psychologiestudentin ihre Leidenschaft für kreatives Schreiben mit ihrem outdoor-affinen Lebensstil, der sie häufig in die Berge Skandinaviens führt. Ihr Interesse daran, die Magie der Natur in Wort und Bild einzufangen, spiegelt sich nicht nur in ihrer Arbeit wider, sondern findet auch Ausdruck in ihrem eigenen YouTube-Kanal. Julika ist fest davon überzeugt, dass die Natur nicht nur Inspiration, sondern auch ein Heilmittel für die Seele ist.


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