WANDERAUSRÜSTUNG

12 Berghosen im Test

Eine gute Berghose ist eine echte Allrounderin. Ihr potentieller Einsatzbereich reicht vom Bergwandern über Alpinbergsteigen bis zu Klettern oder Hochtourengehen. Dabei sollte die Hose immer robust, beweglich, bequem und leicht sein. Mit unserer Kaufberatung findest du dein passendes Modell.

Wir haben 12 robuste Berghosen getestet.
Wir haben 12 robuste Berghosen getestet.© Mountain Equipment

Alle Spielarten des Bergsteigens haben eines gemeinsam: Im Gegensatz zum Wandern im Flachland muss man die Beine häufig weit anheben. Deshalb ist die Grundvoraussetzung einer Berghose das möglichst unbehinderte Anwinkeln der Knie. Im Gegensatz zu einer Lauf- oder leichten Wanderhose muss sie außerdem den Kontakt mit Fels oder Latschengestrüpp aushalten und einen gewissen Wetterschutz bieten.

Berghosen bestehen daher aus dichtem, dehnbarem und mehr oder weniger abriebfestem Stoff, der bei den robusteren Modellen an den neuralgischen Zonen verstärkt ist. Die vorgestellten Allround-Berghosen wiegen in Größe XL 330 bis 370 Gramm, die teils hochtourentauglichen, robusteren Modelle 400 bis 450 Gramm und leichte Berghosen für Fast Hiking 250 bis 280 Gramm.

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Fast alle vorgestellten Hosen gibt es in veränderter Passform auch als Frauenversion. Der Stof,f aus dem aktuelle Berghosen gemacht sind, ist eine eierlegende Wollmilchsau: abriebfest und leicht, dehnbar und anpassend, wetterabweisend und dampfdurchlässig. Das Stretchmaterial ist normalerweise dehnbares Nylon (Polyamid/PA) mit beigemischten Gummifasern (Elastan/Polyuretan) in einem elastischen Stoff.

Berghosen im Test: Darauf wurde geachtet

Um beim Anwinkeln der Beine nicht zu verrutschen, sollten Berghosen stark dehnbar sein. Ohne Stretch würden sie bei Aufstiegen mit jedem Schritt rutschen. Insbesondere bei schmal geschnittenen Modellen können dafür die Hosenbeine beim Anwinkeln spannen oder Nähte, Verstärkungen oder Zipper am Oberschenkel spürbar sein.

Die Stoffe aller vorgestellten Hosen sind abriebfest genug für gemäßigtes Bergsteigen. Modelle für den härteren Einsatz kombinieren durch gröbere Stoffe an den neuralgischen Zonen Robustheit mit niedrigem Gewicht. Den sinnvollsten Zusatzschutz bieten dabei Verstärkungen an den inneren Unterschenkeln gegen Schuhabrieb, die bei hochtourentauglichen Hosen stichfest sind (Mountain Equipment).

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Besonders auf Höhe der Knie ist Bewegungsfreiheit bei Berghosen essenziell.

Bei Kletterhosen bieten reißfeste Knieeinsätze extra Schutz (Rab, bei Vaude an Knie und Unterschenkeln). Alle vorgestellten Berghosen sind wasserabweisend, halten also Nieseln aus. Stark wasseresistente Modelle trotzen eine Zeit lang auch leichtem Regen. Sie trocknen zudem nach Durchfeuchtung rasch. Die Webart des Stoffs ist je nach vorgesehener Einsatzart und -höhe weniger oder mehr windabweisend (Berghaus mit bestem Wetterschutz). Dafür lassen diese Hosen etwas weniger Schweißdampf durch als kaum imprägnierte beziehungsweise luftigere Modelle (v. a. Blackyak).

Allround-Berghosen besitzen normalerweise eine aufgeraute Innenseite, welche die Schweißableitung verbessert, beim Schwitzen kaum auf der Haut klebt, die Binnentemperatur neutralisiert und die Trocknung bei Durchfeuchtung beschleunigt. Verstärkt wird dieser Effekt mit einer angenehmeren Innenlage aus Polyester, wohingegen Wolle Schweiß aufnimmt, etwas wärmt und die Geruchsbildung hemmt (Ortovox).

Einige Hosen besitzen eine zusätzliche Lüftungsmöglichkeit durch geöffnete Seitentaschen mit Netzfutter. Wenige Modelle haben auch effiziente Lüftungsreißverschlüsse an den Oberschenkeln (Vaude beides).

Die Beinweite der Berghose

Bei warmem Wetter sind weite Hosenbeine luftiger, beim Klettern oder mit Steigeisen können sie sich aber verhaken. Umgekehrt halten engere Hosenbeine die Beine wärmer, können aber beim Anwinkeln spannen. Beine von Allroundhosen sollten insgesamt also nicht zu weit und nicht zu eng sein und sich behinderungsfrei bewegen lassen.

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Mit der richtigen Berghose steht dem nächsten Wander-Erlebnis nichts mehr im Wege.

Um die unteren Hosenbeine an die Schuhe anzupassen, sollten ihre Abschlussbündchen verstellbar sein. Das geschieht meist per Gummizug mit Klemmverschluss, der gegen Verhaken der Schlaufe oft innen verstaut wird. Bei Berghaus lassen sich die Beine einfach mit einer anfälligeren Klettfixierung verstellen. Die Weite der unteren Hosenbeine lässt sich häufig mit einem seitlichen Reißverschluss variieren.

Der passende Bund der Berghose

Neben dem Hautgefühl entscheidet der Hosenbund zusammen mit einem ergonomischen Schnitt des Gesäßes über den Tragekomfort einer Hose. Da er selten perfekt passt, sollte er zumindest teilweise dehnbar sein. Heutzutage wird meist mit einem breiten, schweißsaugenden Elastikbund hinten gearbeitet (z. B. Maier Sports).

Bei La Sportiva kommt er als beckenanliegender Innenbund, der sich mit Kordelzug anpassen lässt. Maximale Weitenvariabilität ermöglichen Bünde mit seitlichen Elastikbändern, die mit Kletten eingestellt werden (Bergans, Ortovox, Dynafit). Bei beiden Systemen gibt es keine Druckstellen unter dem Rucksack- oder Klettergurt.

Um kleine Kleidungsstücke wie Handschuhe, Mütze oder Stirnband jederzeit griffbereit zu haben, mutieren bei Berghosen die Hand-Einschübe zu per Reißverschluss verschließbaren Seitentaschen. Oben offene Einschubtaschen mögen praktischer sein, sie sind aber zumindest beim Klettern nicht rausfallsicher (Ortovox, Bergans).

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