Grandiose Wander- und Bergtouren gehören zu einem gelungenen Bergjahr wie die Brotzeit in den Rucksack, doch eigentlich st so ein Bergjahr viel zu kurz für all die Touren und Aktivitäten, die man sich zu Jahresbeginn vornimmt. Dennoch gibt es bestimmte Dinge, die in keiner Jahresplanung fehlen dürfen: Die Rede ist von wahren Berg-Erlebnissen.
Egal, ob es sich dabei um eine besonders aussichtsreiche Wandertour, das Überwinden der eigenen Grenzen oder etwas vollkommen anderes handelt - ein Berg-Erlebnis ist meistens etwas ganz Besonderes, das ewig in Erinnerung bleibt. Hier findest du 5 Inspirationen für dein ganz persönliches Berg-Erlebnis. So wird das neue Berg-Jahr bestimmt unvergesslich!
1. Über einen aussichtsreichen Berggrat wandern
Traumhafte Aussichten, beeindruckende Tiefblicke und vielleicht auch die ein oder andere luftige Kletterstelle – all das hat eine Gratwanderung zu bieten. Das Tolle dabei: schöne Grat-Touren gibt es in den Alpen wie Sand am Meer und sie reichen von der Genusswanderung auf sanften Bergrücken bis hin zur anspruchsvollen Kletter-Tour mit ausgesetzten Felspassagen. Hier ist sicherlich für jeden etwas dabei!
Ein besonderes Erlebnis ist die Grat-Überschreitung vom Herzogstand zum Heimgarten in den Bayerischen Voralpen. Wer hier wandert, erhält großartige Blicke in Richtung Sims-, Staffel- und Starnberger See. Vor allem an Wochenenden ist diese Gratwanderung aber ziemlich beliebt. Wer dann unterwegs ist, sollte besser schon früh am Morgen aufbrechen.
Touren-Tipp: Gratüberschreitung vom Herzogstand zum Heimgarten
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 6:30 Std.
Höhendifferenz: auf 1060, ab 1280 Hm
Distanz: 17 km
Charakter: Vom Herzogstand über Heimgarten bis zum Buchrain sehr aussichtsreiche Kammwanderung die Trittsicherheit erfordert. An Wochenenden sehr beliebt.
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Kesselbergsattel (850 m)
Endpunkt: Bf Ohlstadt (670 m)
Route: Kesselbergsattel – Herzogstandhaus – Herzogstand – Heimgarten – Rauheck – Buchrain – Ohlstadt
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Tolle Tiefblicke und anregende Kraxelpassagen zwischen Herzogstand und Heimgarten. Foto: Adobe Stock/SusaZoom
2. Einen Dreitausender erklimmen
3000 Meter sind bei Bergen eine Art magische Grenze. Die meisten Wanderer träumen davon, diese Grenze einmal zu überschreiten und auf einen Dreitausender zu steigen. Wer es schafft, dem ist ein besonderes Berg-Erlebnis sicher. Wie gut, dass die Welt der Dreitausender nicht nur Kletterern und Hochtourengehern vorbehalten ist. In den Alpen gibt es nämlich zahlreiche Dreitausender, die sich mit entsprechender Bergerfahrung auch von ausdauernden Wanderern besteigen lassen.
So zum Beispiel der 3016 Meter hohe Sulzkogel in den Stubaier Alpen. Nicht nur bietet der Berg grandiose Blicke auf den Finstertaler Speicher und die umliegenden Berge von Karwendel bis hin zu den Allgäuer Alpen. Durch die niedrigen technischen Anforderungen ist er auch der ideale Einstiegs-Dreitausender.
Touren-Tipp: Gipfeltour auf den Sulzkogel
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 6:30 Std.
Höhendifferenz: auf und ab 1080 Hm
Distanz: 12 km
Charakter: Bis hinter den Finstertaler Speicher bequemer Wanderweg, ab hier teils Blockwerk. Trittsicherheit nötig, insgesamt aber nicht schwierig.
Ausgangspunkt: Parkplatz an der DreiSeenBahn, Kühtai (1955 m)
Route: Parkplatz – Staumauer – Finstertaler Speicher – Weg am Ostufer – Abzweig Finstertaler Scharte – Schaflegerkar – Sulzkogel - retour
Der Sulzkogel ist ein toller Dreitausender für Einsteiger mit Kondition und Trittsicherheit. Foto: Adobe Stock/Patrick
3. Eine Nachtwanderung unternehmen
Nachtwanderungen haben etwas Mystisches an sich. Im Dunklen präsentiert sich die Natur von einer vollkommen unbekannten Seite und selbst Wege, die man bereits tagsüber gegangen ist, wirken in der Stille der Nacht fremd und geheimnisvoll.
Wer eine Nachtwanderung unternimmt, sollte seine Stirnlampe stets mit dabei haben und als Tourenziel am besten eine bereits vertraute Wanderung ohne größere Schwierigkeiten wählen. Weiters gilt es, sich aus Rücksicht auf die Tierwelt möglichst leise zu bewegen, auf den Wegen zu bleiben sowie Jagd- und Schonzeiten von Wildtieren zu beachten.
Als gutes Ziel für eine Nachtwanderung bietet sich zum Beispiel der Jochberg am Walchensee an. Der Aufstieg ist relativ kurz und auch in der Nacht ohne Schwierigkeiten machbar. Wer zur richtigen Zeit losstartet, wird am Gipfel mit einem beeindruckenden Sonnenaufgang belohnt.
Touren-Tipp: Nachtwanderung auf den Jochberg
Schwierigkeit: einfach
Dauer: 3:30 Std.
Höhendifferenz: auf und ab 700 Hm
Distanz: 5,5 km
Charakter: Waldreicher und einfacher Südanstieg, der ab der Baumgrenze großartige Ausblicke auf Kochel- und Walchensee bietet.
Ausgangspunkt: Bushalt bzw. Wanderparkplatz Kesselbergsattel (850 m)
Route: Kesselbergsattel – Südwestrücken – Jochberg - retour
Wer zur richtigen Zeit zum Jochberg aufbricht, erlebt einen tollen Sonnenaufgang. Foto: Adobe Stock/Bastian Linder
4. Mehrere Tage am Stück wandern
Für alle, die von Bergen einfach nicht genug bekommen können, ist eine Mehrtagestour genau das Richtige. An mehreren Tagen
von Hütte zu Hütte wandern – nur mit dem Rucksack am Rücken und den Bergstiefeln an den Füßen – so kann man dem Alltag bestens entfliehen.
Ideal für Mehrtageswanderungen eignen sich Weitwanderwege oder Höhenwege. Hier findet sich meist ein gut ausgebautes Hütten- und Wegenetz, das am Ende jedes Wandertages ein warmes Bett und eine köstliche Stärkung verspricht.
So auch am Lechtaler Höhenweg, der über die Lechtaler Alpen in Tirol führt. Die insgesamt 18 Etappen des Höhenwegs lassen sich auf viele Arten erweitern, abkürzen und variieren, sodass für jeden Anspruch das Passende dabei ist. Eine besonders lohnende Variante führt in sechs Tagen von St. Anton nach Imst.
Touren-Tipp: In 6 Tagen über den Lechtaler Höhenweg
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 6 Tage mit Tagesetappen zwischen 2 ½ und 8 Std.
Höhendifferenz: auf 270-1220 Hm/Tag auf und 280-1300 Hm/tag ab
Distanz: mindestens 85 km
Charakter: Immer wieder gibt es auf den Etappen seilversicherte Passagen. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine gute Kondition sind erforderlich.
Ausgangspunkt: Bergstation der Kapall-Bahn bei St. Anton (2330 m)
Route: Kapall – Leutkircher Hütte – Kaiserjochhaus – Ansbacher Hütte – Memminger Hütte – Württemberger Haus – Hanauer Hütte – Muttekopfhütte – Imst
Die Etappen des Lechtaler Höhenwegs lassen sich ideal erweitern, abkürzen oder variieren. Foto: TirolWerbungSchon gesehen? Drei Tage Hüttentrekking in der Pala-Gruppe
5. Einen Gletscher aus nächster Nähe erleben
Kaum ein Berg-Erlebnis ist so eindrucksvoll, wie der Anblick eines Gletschers aus nächster Nähe. Vielleicht liegt das daran, dass niemand weiß, wie lange das noch möglich ist. Durch den Klimawandel schmelzen die Gletscher der Alpen immer schneller. Vielleicht sind sie sogar schon in hundert Jahren komplett verschwunden.
Man sollte die Gletscherblicke also genießen, solange es noch geht – zum Beispiel bei einer Gletscherwanderung. Wer den Gletscher direkt begehen oder überqueren möchte, sollte dies aber nur mit der richtigen Ausrüstung und
entsprechender Hochtouren-Erfahrung machen und im Zweifelsfall einen Bergführer anheuern. Der Sturz in eine Gletscherspalte ist lebensgefährlich!
Es gibt aber auch Wege, die Gletscherblicke vollkommen ohne Eiskontakt bieten und lediglich entsprechende Trittsicherheit und Ausdauer voraussetzen. Ein Beispiel hierfür ist der Gletscherweg an der Pasterze. Unter den Augen des mächtigen Großglockners bietet sich hier ein gewaltiger Ausblick auf Österreichs größten Gletscher.
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Touren-Tipp: Gletscherweg mit Blick zur Pasterze
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 3 St.
Höhendifferenz: 500 Hm
Distanz: 5 km
Charakter: Panoramareiche Rundwanderung ohne Eiskontakt, der Weg ist kurz seilversichert. Das Hofmannskees sollte aufgrund von hoher Steinschlaggefahr nicht begangen werden!
Ausgangspunkt: Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2369 m)
Route: Kaiser-Franz-Josefs-Höhe – untere Station Großglockner Gletscherbahn – auf Moräne nach Nordwesten – alter Hofmannsweg – Gamsgrubenweg – Kaiser-Franz-Josefs-Höhe
Der Anblick der Pasterze ist gewaltig - doch auch sie ist vom Gletscherschwund betroffen. Foto: Adobe Stock/Tom