Live-Vorträge von Kletterinnen und Abenteurern, literarische Lesungen, Buchpräsentationen, wissenschaftliche Diskussionen und natürlich zahlreiche Filme: Das Programm des Salzburger Bergfilmfestivals 2021 ist dicht gedrängt und intensiv!
Jung, weiblich, alpin
Zwölf Filmprogramme mit 24 neuen Kurz- und Langfilmen erzählen dieses Jahr Geschichten von den entlegensten Orten der Welt.
In „Cholitas“ besteigen fünf bolivianische Frauen mit viel Respekt, aber wenig bergsteigerischer Erfahrung den höchsten Berg Amerikas, den 6961 Meter hohen Aconcagua. Ein Befreiungsschlag: „Für uns ist das mehr als nur eine Gipfelbesteigung. Wir sind mutige Frauen, die am Berg einen Raum finden wollen, um uns frei, glücklich und lebendig zu fühlen.“ Welche Rolle dabei Kokablätter und Alkohol spielen, ist im inspirierenden Dokumentarfilm des spanischen Regisseurs Jaime Murciego zu sehen.
Mit einem Überrock und bis zu zehn Unterröcken geht es auf den Aconcagua. Foto: Agencia Freak
Geballte Frauenpower gibt es auch in einem weiteren Film: „Pretty Strong“ folgt den stärksten Kletterinnen der Welt bei ihren Abenteuern im steilen Fels. Aber nicht nur die Sportlerinnen vor der Kamera sind weiblich, sondern es ist auch der bisher einzige große Kletterfilm, der von einem rein weiblichen Team produziert, gedreht und vermarktet wurde. „Es ist ein Kletterfilm über Frauen, gedreht von Frauen, gemacht für alle“, erklärt die US-amerikanische Regisseurin Colette McInerney.
Und auch die jungen Filme der Local Heroes drehen sich um Abenteuer von Frauen: eine weibliche Skiexpedition ins männlich dominierte Kirgistan, einer Mädels-Besteigung des Griechischen Olymps, und einem Portrait der Salzburger Handstand-Artistin Stefanie Millinger. Darüber hinaus vermessen die Filmprogramme die Welt von Kanada bis Australien, vom K2 zum Eiger, von den Höhlen des Untersbergs bis zu den letzten Naturvölkern der Erde.
Klimwandel am Everst und Radmarathon nach Nizza
Die Reihe Film & Gespräch bringt auch heuer wieder Gäste aus den verschiedensten alpinen Disziplinen nach Salzburg. Hier werden nicht nur Filme gezeigt, es wird darüber geredet, es wird gelesen, diskutiert und miteinander gefeiert. Beispielsweise berichtet der Wissenschaftler Kurt Luger über den Klimawandel am Everest und die Radfahrerin Jana Kesenheimer erzählt von ihrem Bikepacking-Radmarathon von Wien nach Nizza. Der Journalist und Kletterer Malte Roeper liest aus Klassikern der Bergliteratur und der Weltstar des Steilwandskifahrens, Jeremy Heitz, präsentiert seinen neuesten Film „La Liste II“ - eine Österreichpremiere.
Jana Kesenheimer strampelte auch bei Regen ihrem Ziel Nizza entgegen. Foto: Nils Laengner.
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Alexander Huber, Barbara Zangerl und viele mehr
Gleich zum Auftakt kommt einer der bekanntesten Kletterer der Welt vorbei: Alexander Huber, der jüngere der beiden Huberbuam. In seinem neuen Vortrag „Die steile Welt der Berge“ spricht er über den modernen Alpinismus. Dabei wird er seine schönsten und auch prägendsten Momente vorstellen, die aus einem Zusammenspiel von Kreativität und Disziplin, aus gemeinsamen Zielen und bewussten Alleingängen entstehen.
Steil und kaum Griffe: Alexander Huber am Mount Asgard in Kanada. Foto: Huberbuam
Außerdem kann bei anderen Vorträgen in ein fast 45 Kilometer langes Höhlensystem bei Salzburg abgetaucht werden, es geht in die Nationalparks Albaniens und mit dem Kanu wird Grönland durchquert. Die Vortragsreihe endet schließt am 18. November mit der wohl besten Alpinkletterin Österreichs: Gerade eben zurück aus Pakistan, berichten Barbara Zangerl und ihr Partner Jacopo Larcher von ihrer Expedition zu den legendären Trango Towers.
Die meisten der Filmvorführungen und Veranstaltungen finden im „Das Kino“ in Salzburg statt. Es gibt aber auch einzelne Termine im OVAL in Salzburg, im Stadtkino Hallein, im Kino im Turm in Radstadt und das Kulturzentrum Hallwang.
Alle Veranstaltungen und Filme findet ihr im Programmheft. Tickets gibt es onliner unter
daskino.at oder telefonisch +43 662 87 31 00 15.