Durchs »Paradies« zur Bremer Hütte | BERGSTEIGER Magazin
Der Stubaier Höhenweg - Etappe 5

Durchs »Paradies« zur Bremer Hütte

Eine glazial geprägte, zentralalpine Bilderbuchlandschaft begleitet den Wanderer auf dem Weg von der Nürnberger zur Bremer Hütte. Ein verborgener Hochboden trägt sogar den Namen »Paradies«. Steinig wird es über das Simmingjöchl, doch ist auch dieser Übergang gut beherrschbar.
 
Die Bremer Hütte liegt idyllisch in den Stubaier Alpen © Mark Zahel
Die Bremer Hütte liegt idyllisch in den Stubaier Alpen
Die Wanderung von der Nürnberger zur Bremer Hütte ist eine relativ kurze, aber hochalpine Etappe des Stubaier Höhenwegs in beschwerlichem Gelände (oft über Platten und Gletscherschliffe). Wiederholt sind Sicherungen vorhanden; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nötig.

Wanderung durchs »Paradies«

Route: Von der Nürnberger Hütte folgt man ein Stück weit der Route zum Wilden Freiger aufwärts und biegt dann links ab, um die ausgedehnten Gletscherschliffzonen »Auf den Platten« zu durchqueren. Dabei geht es sukzessive etwas abwärts, allerdings nicht gleichmäßig. Immer wieder tauchen überraschende Steilstufen auf (teils versichert). Die Traverse führt schließlich in den Trog des Grüblferners, welcher sich weit zurückgezogen hat. Man geht den Bacheinschnitt aus und quert auf der gegenüberliegenden Seite markant nach links. Auch hier legen sich wieder felsige Stufen in den Weg, diesmal im Bergauf. Später geht es sogar ein ganzes Stück über Schliffgelände höher (weiterhin Drahtseile), bevor man auf etwa 2400 Metern die Schwelle ins Untere Grübl erreicht. Die lieblichen Schwemmböden mit ihren Mäandern und den kleinen Seen werden auch »Paradies« genannt. Nach einem Linksschwenk weiter ins zunehmend geröllige Obere Grübl hinauf. Der Serpentinensteig nähert sich aufsteilenden Felsflanken. Rechts haltend über kurzfristig gesicherte Platten schräg empor und abwechselnd über Schutt und kompaktere Felsen – je nach Jahreszeit auch von Schneefeldern durchsetzt – bis zum Scheitelpunkt der Etappe am Simmingjöchl (2754 m), wo eine ehemalige Zollhütte steht.

Der Abstieg auf der Ostseite beginnt mit einer grimmig steilen gesicherten Rinne. Die Schwierigkeiten nehmen aber rasch ab, und nach einigen Kehren geht der Steig mehr in eine Querung über, denn man bleibt ein Stück weit links oberhalb der Talsohle. Zuletzt folgt noch ein kleiner Gegenanstieg, bevor man auf dem wunderschönen Geländebalkon mit der Bremer Hütte eintrifft.

Eckdaten zu Etappe 5 des Stubaier Höhenwegs:

Etappe 5 Stubaier Höhenweg
Wanderung von der Nürnberger zur Bremer Hütte
Höhendifferenz: 600 Hm
Dauer: 3¾ Std
Ausgangspunkt: Nürnberger Hütte (2278 m)
Endpunkt: Bremer Hütte (2411 m); der Talabstieg von hier führt nach Gschnitz, also nicht ins Stubaital
Gehzeiten: Nürnberger Hütte – Paradies 1½ Std. – Simmingjöchl 1¼ Std. – Bremer Hütte 1 Std.
Beste Jahreszeit: Anfang Juli bis Ende September
Karte: Alpenvereinskarte 1:25 000, Blatt 31/1 »Hochstubai «; freytag & berndt 1:50 000, Blatt 241 »Innsbruck – Stubai – Sellrain – Brenner«.
Führer: Mark Zahel »Trekking im Stubai«, Bergverlag Rother, 2013
Fremdenverkehrsamt: TVB Stubai, Dorf 3, A-6167 Neustift im Stubaital, Tel. 00 43/5 01 88 10, www.stubai.at
Hütten: Nürnberger Hütte, Tel. 00 43/52 26/24 92; Bremer Hütte, Tel. 00 43/6 64/2 72 80 71
Mark Zahel
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 06/2013. Jetzt abonnieren!
 
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